VKI verlangt Schadensatz für Ergo-Kunden

Nur 1960 der 14.000 Kunden der Ergo-Versicherung, die eine Lebenspolizze mit Garantie über eine Anleihe der Pleite-Bank Österreichische Volksbanken AG (ÖVAG) abgeschllossen haben, haben dem Rückkaufangebot zugestimmt. Der Großteil dieser Kunden hat kein Kapital verloren, aber weniger als die ursprünglich garantierte Verzinsung bekommen, betont die Ergo-Versicherung.
Für den Rechtsexperten des Vereins für Konsumenteninformation (VKI), Peter Kolba, ist das geringe Interesse an dem Offert der ÖVAG-Bad Bank Immigon nicht verwunderlich. "Die Leute sind nicht bereit, einen Kapitalverlust hinzunehmen. Wer angenommen hat, hat auch die garantierten Zinsen verloren, sagt er.
Der VKI droht der Versicherung nun mit Klage. Die Kunden - und zwar sowohl jene, die dem Angebot zugestimmt haben als auch jene, die es ignoriert haben - sollen ihr Geld zurück bekommen. Betroffene Ergo-Kunden können sich weiterhin an den VKI wenden. Bisher hat der Verein rund 2000 Sachverhaltsdarstellungen von Ergo-Versicherten erhalten. Der Verbraucherschützer sieht schon jetzt klare Ansätze für Fehlberatung, die fvor allem der Versicherung zuzurechnen sind. Die Kunden hätten also gegenüber der Ergo Anspruch auf Schadenersatz. Wären sie über die Risiken aufgeklärt worden, hätten sie das Produkt nicht gekauft.
Klags-Drohung
Der VKI will zunächst versuchen, sich mit der Ergo-Versicherung außergerichtlich zu einigen. Verlangt wird, dass die Ergo die "Rocket"-Lebensversicherungen zurücknimmt. Sollte dies nicht gelingen, "ist klar, dass wir eine Sammelklage einbringen", sagt Kolba. Einklagen will der VKI dann die Einmalerläge, angefallene Kosten sowie die Verzinsung eines alternativen Produktes. Bei der Rocket-Lebensversicherung waren nach Ansicht Kolbas sowohl Kapital als auch die Verzinsung garantiert. Diese Garantie war allerdings über eine ÖVAG-Anleihe abgesichert. Die ÖVAG-Bad Bank Immigon aber will die Anleihe nicht zur Gänze zurück zahlen und hat den Kunden einen Rückkauf mit Abschlag angeboten. Das bedeutete für die Ergo-Kunden einen Kapitalverlust, Von den garantierten Zinsen wäre nichts zu sehen gewesen.
Die Ergo-Versicherung wiederum prüft rechtliche Schritte gegen die Immigon.
Zweite Rückkauf-Runde
Die Immigon versucht nun mit einer zweiten Rückkauf-Runde an die Privatanleger die Wogen zu glätten. Details dazu gibt es nioch nicht. Für Ergo-Versicherte wäre das wohl nur dann interessant, wenn keine Verluste entstehen.
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