Visa-Ausstellung für Türken liegt auf Eis

Ein sonniger Strand mit gelb-weiß gestreiften Sonnenschirmen und vielen Menschen.
Griechenland-Urlaube erfreuen sich in der Türkei immer größerer Beliebtheit. Nun ist der Weg versperrt.

Griechenland hat die Visa-Ausstellung für türkische Touristen eingestellt – ausgerechnet das lukrative Geschäft für die Feiertage Mitte Juli am Ende des Fastenmonats Ramadan droht nun zu platzen. Zum Ärger vieler türkischer Reiseveranstalter, die ihre Buchungen für die Feiertage bereits angenommen haben und jetzt eine Alternative suchen müssen.

Seit 20. Juni sind jegliche Visa-Tätigkeiten eingestellt, Termine sind nicht erhältlich, klagen Branchenvertreter gegenüber türkischen Medien. Bereits gestellte Visa-Anträge würden frühestens bis 10. August fertig. Aufgrund der Notlage bieten die Agenturen Gratisstornos an oder versuchen, geplante Touren nach Italien, Bulgarien oder die Balkanstaaten umzudirigieren.

Was ist schuld?

Während die griechischen Behörden von "Systemproblemen" sprechen, soll nach Informationen der türkischen Zeitung Haberturk die finanzielle Notlage der Griechen und die Nichtauszahlung der Beamtengehälter schuld sein.

Urlaube in Griechenland erfreuen sich in der Türkei immer größerer Beliebtheit. Vor allem die küstennahen Inseln wie Rhodos, Mykonos aber auch Lesbos sind begehrt. Flug- und Schiffsreisen sowie geführte Bustouren ins benachbarte Ausland haben kräftig zugelegt.

Im Vorjahr hat knapp eine Million Türken einen Urlaubstrip nach Griechenland gebucht. Im Durchschnitt geben Reisende dafür 807 US-Dollar (721 Euro) aus. Hochgerechnet auf die türkischen Gäste erzielte Griechenland allein durch seinen einst verfeindeten Nachbarn Tourismuseinnahmen in Höhe von rund 700 Millionen Euro.

Erst am Dienstag hat der türkische Ministerpräsident Ahmet Davutoglu erklärt, die Türkei wolle dem Nachbarn aus der Patsche helfen. Die Türkei sei bereit, alles in seiner Macht Stehende zu tun, damit Griechenland die Schuldenkrise überwinde.

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