Vier Unternehmen im Portrait

Nachhaltigkeit: Konsumieren und gleichzeitig etwas Gutes für die Gesellschaft tun, das ist das Bedürfnis von immer mehr Menschen. Vier österreichische Unternehmen als Beispiel dafür, wie man mit gutem Gewissen produzieren und einkaufen kann.
Fair: Gärtnern für die Gruppe - der Kibbuz in Gänserndorf

„Wir haben uns von der Marktwirtschaft abgekoppelt. Aus dem Boden, auf dem ich jetzt stehe, stammt das Gemüse, das ich esse. Ich will keine Meeresfrüchte essen, die von irgendwoher kommen." Eva Maria Haas schupft das Büro des Kollektivs. „Wir sind wie ein Kibbuz organisiert. Nur, dass wir nicht zusammenwohnen." Die gepachtete Ackerfläche in Gänserndorf und dem Marchfeld reicht gerade zur Versorgung der 200 Mitglieder, mehr Anteilsnehmer könne man nicht aufnehmen, sagt Gartenleiter Stefan Beschorner. Für 120 Euro im Monat bekommen die Mitglieder z. B. zwei Säcke voller Saisongemüse pro Woche.
Organic: Wie Seide auf der Haut - die Milch-Stoff-Faser

Ihre Idee, gibt sie dann zu, ist nicht ganz neu: „Schon 1930 hat es die Milchfaser gegeben, sie wurde aber schon nach kurzer Zeit von Polyester verdrängt." Das besonders Feine an Qmilk: „Wir verwenden ein Abfallprodukt aus der Milchproduktion – das Kasein, das Haupteiweiß der Milch." Dazu werden Wasser und andere naturbelassene, geheime Zutaten vermengt. Die Mischung wird dann erhitzt und durch eine feine Düse zu haarfeinen Fäden gesponnen, die weiterverarbeitet innerhalb einer Stunde zwei bis fünf Kilo Milch-Stoff ergeben. Der Rohstoff ist in Hülle und Fülle vorhanden. Domaske beruhigt: „Qmilch ist geruchsneutral."
Green: Grün-Oase in der Stadt - das Passivhaus-Hotel

Drinnen im Frühstücksraum wurlt es. Gäste, die mit Zug oder Rad anreisen, erhalten einen „grünen Bonus" (eine 10-Prozent-Preisreduktion). Reitterer hat, als sie das Hotel im Jahr 2000 ihren Eltern abkaufte, aufs richtige Pferd gesetzt: „Um Geld und Energie zu sparen, habe ich die erste Solaranlage installieren lassen." Weil sich die schnell rentiert hat, hat sie in die nächste investiert. Die Kommentare der Gäste sind jedenfalls hymnisch. Die meisten kommen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz und den Niederlanden. Grün bewegte Menschen und Unternehmen, seinen längst zum echten Faktor geworden. „Auch eineinhalb Wirtschaftskrisen haben unser Wachstum nicht stoppen können."
Sozial: Saubere Geschäfte ohne Chemie - das Waschmittel

Auch die ethische Verantwortung nimmt Perpmer ernst: Neben Maschinen produzieren bei ihm auch Menschen. Damit bleiben in Indien und Österreich Arbeitsplätze erhalten, die zur Hälfte für sozial benachteiligte Menschen reserviert sind. „Faire Entlohnung ist dabei für uns oberste Maxime." Planet-Pure-Produkte gibt es jetzt erstmals flächendeckend in Österreich – als Eigenmarke „Splendid Bio" bei Spar.
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