Verwirrspiel um RBI-Rückzug aus Ungarn

Ein Mann mit Brille spricht vor einem gelben Hintergrund mit einem Logo.
Ungarische Bank soll Angebot für Raiffeisen-Tochter gelegt haben. RBI dementiert die Medienberichte.

Die teilstaatliche ungarische Szechenyi Commercial Bank (SZKB) soll ein Angebot für die Ungarn-Tochter der Raiffeisen Bank International (RBI) gelegt haben. Einen Euro wollen die Ungarn Raiffeisen zahlen und dafür alle faulen Kredite der verlustreichen Tochterbank übernehmen.

Das wird seit Tagen in ungarischen Internetmedien vermeldet. Doch während SZKB-Chef István Töröcskei bestätigte, dass die Kleinbank Verhandlungen über eine Übernahme der Raiffeisen Bank in Ungarn führe, erklärte Wirtschaftsminister Mihaly Varga am Mittwoch, er halte es für unwahrscheinlich, dass die Bank die Raiffeisen-Tochter übernehme. Er würde nicht viel darauf wetten, dass die Transaktion zustande komme. Varga erinnerte daran, dass die Österreicher lange Zeit profitabel in Ungarn gewirtschaftet hätten. Nur weil es jetzt Schwierigkeiten gebe, sei ein Rückzug noch lange nicht sicher.

RBI: Ungarn-Tochter wird nicht verkauft

Die börsenotierte Raiffeisen Bank International (RBI) stellt für die nächsten sechs Monate eine Kapitalerhöhung um 2 bis 2,25 Mrd. Euro in Aussicht. In einer Mitteilung am Mittwochabend wurde auch die "zeitnahe" Rückzahlung des staatlichen Partizipationskapitals in Aussicht gestellt. An der schwer defizitären Tochter in Ungarn hält man bis auf Weiteres fest: Nach Prüfung des jüngsten Angebots habe die RBI beschlossen, im derzeitigen Umfeld den Verkauf der ungarischen Tochterbank nicht weiterzuverfolgen. Für die Kapitalerhöhung wurden bereits Investmentbanken beauftragt.

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