Verkauf von früherer Pleitebank Monte dei Paschi droht zu scheitern

Verkauf von früherer Pleitebank Monte dei Paschi droht zu scheitern
Offenbar Meinungsverschiedenheiten zwischen UniCredit und Regierung über Rekapitalisierung

Die Gespräche über einen Verkauf der vom italienischen Staat geretteten Bank Monte dei Paschi (MPS) an den Konkurrenten UniCredit stehen Insidern zufolge vor einem Scheitern. Grund seien unüberbrückte Meinungsverschiedenheiten zwischen Regierung und der Bank-Austria-Mutter UniCredit über eine kostenträchtige Rekapitalisierung von MPS, sagten zwei mit den Gesprächen vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters.

Zuletzt war von einer mehr als sieben Milliarden Euro schweren Kapitalspritze des Staates die Rede, damit Unicredit zumindest Teile von MPS übernimmt. Zwist gebe es auch über den Umfang von Stellenstreichungen und Haftungsrisiken, sagte einer der Eingeweihten nun. Der andere Insider sagte, beide Seiten seien zu dem Schluss gekommen, eine Vereinbarung auf Grundlage der seit Beginn der Gespräche im Juli zugrundegelegten Bedingungen sei nicht möglich.

Die UniCredit wollte sich dazu nicht äußern. Vonseiten der Regierung war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.

Monte dei Paschi gilt als älteste Bank der Welt. Italien hatte das toskanische Geldhaus 2017 mit 5,4 Milliarden Euro vor dem Kollaps gerettet. Geplant ist, die rund 64-prozentige Staatsbeteiligung an MPS bis Mitte 2022 herunterzufahren. Die Verhandlungen mit Unicredit waren zuletzt in eine entscheidende Phase getreten. Es wurde bereits damit gerechnet, dass eine vorläufige Vereinbarung bis zu einem Treffen der Unicredit-Führung zu den Quartalsergebnissen am 27. Oktober erzielt werde.

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