Verkauf der Wiener Privatbank wackelt
Der geplante Verkauf eines Drittels der börsenotierten Wiener Privatbank SE an den früheren Ex-Goldman-Sachs-Banker Klaus Umek wackelt. Da das aufsichtsrechtliche Verfahren nicht innerhalb der vertraglich vereinbarten Fristen abgeschlossen werden könne, bleiben Günter Kerbler und Johann Kowar weiterhin Kernaktionäre.
Offenbar hatte Umek - er wollte insgesamt 35 Prozent des Instituts erwerben - Probleme, gegenüber der Finanzmarktaufsicht (FMA) den "fit & proper"-Nachweis zu erbringen, wie er bei wesentlichen Bank-Beteiligungen üblicherweise verlangt wird. Bei Anteilen von über 10 Prozent an einem Geldhaus müssen ausreichende Vermögensverhältnisse belegt werden, um etwa die Fähigkeit zu dokumentieren, falls nötig Mittel nachschießen zu können.
An der Wiener Privatbank SE halten jetzt weiterhin Günter Kerbler 35,63 Prozent und Johann Kowar 22,22 Prozent. Gemeinsam mit dem geschäftsführenden Direktor Helmut Hardt und der Toem GmbH hält diese Kernaktionärsgruppe einen Anteil von 68,68 Prozent an der Bank. Strategisch positioniert ist Privatbank als Spezial-Institut für Corporate & Private Banking sowie Sachwerte-Investments.
Im April war der Vertrag über die beabsichtigte Übernahme von rund 35 Prozent der Wiener Privatbank durch Umek mit Kerbler und Kowar vereinbart worden. Und Umek betonte am Montag, dass er an dem Erwerb festhalten wolle.
Bei der Wiener Privatbank hätte für Umek der Erwerb des Drittels ein Pflichtangebot an die übrigen Aktionäre ausgelöst. Ihnen hatte er Ende April rund 7,50 Euro je Aktie in Aussicht gestellt, das lag knapp über dem damaligen Kurs an der Börse. Aktuell notiert das Papier bei 7,30 Euro, wurde allerdings zuletzt am 12. November gehandelt.
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