Verdacht auf Geldwäsche: EX-IWF-Chef Rato verhaftet

Festnahme in Madrid: Rodrigo Rato wird von der Polizei zum Auto eskortiert.
Woher kommen die 6,2 Millionen Euro, die Rato im Zuge einer Steueramnestie aus dem Ausland zurückgeholt hat?

Der von mehreren Finanzaffären bedrängte Ex-Direktor des IWF, Rodrigo Rato, gerät in Spanien massiv unter Druck. Rato wurde am Donnerstagabend unter dem Vorwurf der Geldwäsche, des Steuerbetrugs und der betrügerischen Vermögensverschiebung vorübergehend festgenommen. Nach rund achtstündiger Durchsuchung seiner Wohnung und seines Büros wurde er nach Mitternacht wieder freigelassen.

Geld aus der Schweiz

"Ich habe Vertrauen in die Justiz und habe aktiv mit ihr kooperiert", sagte der ehemalige Chef des Internationalen Währungsfonds der Nachrichtenagentur Efe. Nach offiziell unbestätigten Medienberichten geht es in dieser neuen Affäre um Rato um die Herkunft von 6,2 Mio. Euro, die der frühere Wirtschaftsminister 2012 im Rahmen einer allgemeinen Steueramnestie aus der Schweiz nach Spanien transferiert hatte.

Verdacht auf Geldwäsche: EX-IWF-Chef Rato verhaftet
epa04707938 Customs agents carry documents out from the office of Former FMI chairman and former saving bank Bankia's CEO Rodrigo Rato in Madrid, Spain, on 16 April 2015. Rato was arrested after Spanish prosecutor reported him for fraud, money laundering and concealment of assets crimes. EPA/KIKO HUESCA ATTENTION EDITORS: IMAGE PIXELATED AT SOURCE
Nach Berichten der Onlineausgaben der Zeitungen " El País" und " El Mundo" haben die spanischen Behörden ermittelt, dass Rato in Steuerparadiesen Unternehmen auf die Namen seiner Ex-Frau, seiner drei Kinder, seiner Schwester und auch einer Nichte gegründet haben soll. Die oppositionellen Sozialisten ( PSOE) forderten die Einsetzung eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses und eine sofortige Anhörung von Ministerpräsident Mariano Rajoy im Parlament.

Da Rato noch bis vor wenigen Monaten prominentes Mitglied von Rajoys konservativer Volkspartei (PP) war, ist die Festnahme auch für die Regierung ein harter Schlag. Ende des Jahres wird in Spanien gewählt und die PP ist ohnehin von vielen Korruptionsskandalen erschüttert.

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