Verbund dank höherer Strompreise mit Gewinnsprung

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Das Konzernergebnis des Versorgers stieg nach neun Monaten um mehr als 85 Prozent auf fast 2 Milliarden Euro.

Der teilstaatliche Stromkonzern Verbund hat in den ersten drei Quartalen vor allem dank gestiegener Strompreise und einer höheren Stromproduktion einen kräftigen Gewinnsprung hingelegt. Das Konzernergebnis stieg um 85,9 Prozent auf 1,981 Mrd. Euro, teilte das Unternehmen am Donnerstag mit. Für das Gesamtjahr wird mit einem Gewinn zwischen 2,25 und 2,45 Mrd. Euro gerechnet.

Als Hauptursachen für die gute Ergebnisentwicklung im Vergleich zum Vorjahr nennt der Verbund die höhere Stromproduktion aufgrund der besseren Wasserführung, die gestiegenen durchschnittlichen Absatzpreise, höhere Ergebnisbeiträge aus dem Erwerb und den Inbetriebnahmen der neuen erneuerbaren Erzeugungsanlagen sowie verbesserte Ergebnisbeiträge aus dem regulierten Infrastrukturbereich.

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Weniger Schulden

Das EBITDA (Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) stieg gegenüber der Vergleichsperiode des Vorjahres um 83,6 Prozent auf 3,549 Mrd. Euro, das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis wurde verdoppelt. Das operative Ergebnis wurde um 94 Prozent auf 3,146 Mrd. Euro gesteigert. Der Nettoverschuldungsgrad wurde im Jahresabstand von 89,9 Prozent auf 23,3 Prozent reduziert.
Der Erzeugungskoeffizient der Laufwasserkraftwerke lag mit 0,93 um 7 Prozentpunkte unter dem langjährigen Durchschnitt, aber um 9 Prozentpunkte über dem Vergleichswert des Vorjahres.

Die Erzeugung der Jahresspeicherkraftwerke stieg in den ersten drei Quartalen im Vergleich zum Vorjahr um 7,1 Prozent. Die Erzeugung aus Wasserkraft erhöhte sich somit um 2.266 GWh auf 23.102 GWh. Deutlich positiv auf die Ergebnisentwicklung wirkten die für die Berichtsperiode relevanten stark gestiegenen Terminmarktpreise auf dem Großhandelsmarkt für Strom. Die Spotmarktpreise seien heuer hingegen rückläufig gewesen. Der durchschnittlich erzielte Absatzpreis für die Eigenerzeugung des Verbund aus Wasserkraft wurde um 64,4 Euro/MWh auf 176,0 Euro/MWh gesteigert. Die Umsatzerlöse stiegen um 28,5 Prozent auf 9,79 Mrd. Euro.

Positiv beigetragen hat auch die höhere Erzeugung aus Photovoltaik- und Windkraftanlagen, insbesondere aus den Inbetriebnahmen und Zukäufen in Spanien. Höhere Ergebnisbeiträge lieferten auch die Gas Connect Austria GmbH und die Austrian Power Grid AG im Segment Netz. Ergebnismindernd wirkten hingegen die deutlich geringere thermische Erzeugung und der negative Ergebnisbeitrag des Segments Absatz, bedingt unter anderem durch die hohen Beschaffungskosten. Die Maßnahmen zur Gewinnabschöpfung verminderten das EBITDA um rund 77 Mio. Euro.

Milliardeninvestitionen geplant

Im kommenden Jahrzehnt will der Verbund laut aktueller Planung rund 15 Mrd. Euro investieren - diese Summe dürfte aber noch steigen. In Salzburg und Kärnten sollen in Summe rund 700 Mio. Euro in die Wasserkraftwerksprojekte Limberg III (480 MW) und Reißeck II plus (45 MW) fließen, die als flexible Pump- und Speicherkraftwerke eine wichtige Rolle im Energiesystem spielen sollen. Im Sommer 2023 erfolgte der Spatenstich für das Wasserkraftwerk Stegenwald. Gemeinsam investieren hier der Verbund und die Salzburg AG rund 100 Mio. Euro. Das Laufwasserkraftwerk an der mittleren Salzach soll nach Fertigstellung 72,8 GWh Strom pro Jahr für die Region liefern.

Für das Gesamtjahr 2023 wird ein EBITDA zwischen 4,15 und 4,45 Mrd. Euro erwartet, das Konzernergebnis soll zwischen 2,25 und 2,45 Mrd. Euro betragen. Für das Geschäftsjahr 2023 ist eine Ausschüttungsquote zwischen 45 % und 55 % bezogen auf das um Einmaleffekte bereinigte Konzernergebnis geplant, dass auf 2,27 bis 2,47 Mrd. Euro geschätzt wird.

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