Verbandchef: Deutschem Automarkt droht schwächstes Jahr seit 1989

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Im Juni sind in Deutschland mit 220.000 Neuwagen 40 Prozent weniger Pkw zugelassen worden als im Vorjahresmonat.

Der Automarkt in Deutschland ist dem Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) zufolge weiter eingebrochen. Im Juni seien mit 220.000 Neuwagen 40 Prozent weniger Pkw zugelassen worden als im Vorjahresmonat, sagte VDIK-Präsident Reinhard Zirpel dem Fachdienst Tagesspiegel Background (Freitagausgabe).

Das Autojahr 2020 werde wegen der Coronavirus-Krise das schwächste seit 30 Jahren. "Wir erleben einen massiven Einbruch, der deutlich größer ist als in der Finanzkrise", sagte Zirpel. Der Verband rechne für dieses Jahr mit der Zulassung von 2,8 Millionen Neuwagen in Deutschland. Das sei ein Minus von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Zuletzt seien 1989 in Deutschland gut 2,8 Millionen Autos angemeldet worden. Dies sei aber eine optimistische Prognose. "Kumuliert liegt das Minus bis Ende Juni bei 35 Prozent. Die Erholung im zweiten Halbjahr muss also sehr kräftig ausfallen, wenn es am Ende minus 20 Prozent sein sollen", sagte Zirpel.

Die Nachfrage nach Elektroautos sei dennoch gestiegen. Der VDIK rechne für das erste Halbjahr mit mehr als 90.000 neu zugelassenen Elektrofahrzeugen. Das sei ein Zuwachs von etwa 90 Prozent.

Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) veröffentlicht am Freitag die Zulassungszahlen für den Monat Juni.

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