Venezuela: Wasser teurer als Benzin

Venezuela: Wasser teurer als Benzin
Für einen Liter Wasser bekommt man in der Ölnation Venezuela gut 80 Liter Benzin. Sprit ist hoch subventioniert.
Venezuela: Wasser teurer als Benzin

Venezuela ist ein Tankparadies. Die sozialistische Regierung von Hugo Chavez sorgt an den Tankstellen des fünftgrößten Ölexportlandes der Welt für gute Stimmung.
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Denn der Liter Benzin kostet umgerechnet und großzügig aufgerundet nur zwei Euro-Cent (0,018 Euro) – nach offiziellem Kurs.
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Billiger geht`s nicht. Nirgendwo auf der Welt. "Das venezolanische Benzin ist das billigste der Welt", so Erdöl- und Bergbauminister Rafael Ramirez (rechts im Bild), der zugleich Präsident des staatlichen Öl-Konzern PDVSA ist.
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In Venezuela ist Benzin sogar billiger als Wasser.
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Für einen Liter Wasser bezahlt man am Kiosk 8 Bolívares (1,44 Euro).
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Für diese Summe bekommt man gut 80 Liter Sprit – das reicht locker für eine Tankfüllung.
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In ärmeren Gegenden sind es 20 bis 30 Jahre alte Chevrolets – Verbrauch spielt in Venezuela angesichts der Spritpreise keine Rolle.
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Motorradfahrer können auch schon mal ohne Bezahlen von der Tankstelle wegfahren.
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Was europäischen Autofahrern als Tankparadies erscheinen mag, wird vom venezolanischen Staat teuer subventioniert und zwar mit über 90 Prozent.
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Der Spritpreis deckt gerade einmal einen Bruchteil der Herstellungskosten.
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Allein der staatliche Öl-Konzern PDVSA verzichtet dadurch jährlich auf etwa 1,5 Mrd. US-Dollar (1,1 Mrd. Euro), wie Ramirez (Bildmitte) im vorigen Jahr bekanntgab.
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Die Gesamtkosten für die Subventionen liegen nach unterschiedlichen Schätzungen aber deutlich höher zwischen sieben bis 12 Mrd. US-Dollar pro Jahr.
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Obwohl die Subventionen horrend hoch sind, wird in nächster Zeit keiner wagen, halbwegs realistische Marktpreise durchzusetzen.
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Denn am 7. Oktober wird gewählt. Der amtierende Präsident Chavez sieht in den seit mehr als 13 Jahren geltenden Niedrig-Sprit-Preisen eine Wohltat fürs Volk.
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Auch wird sich sein oppositioneller Herausforderer Henrique Capriles Radonski davor hüten, an den Benzinpreisen zu schrauben.
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Im Jahr 1989 mündete ein solcher Versuch in blutigen Aufständen - Caracazo genannt - mit offiziell Hunderten, inoffiziell Tausenden Toten.
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Die Raffinerien des Landes haben nicht genügend Kapazitäten.

(Bild: El Palito Raffinerie in Puerto Cabello, westlich von Caracas.)
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Ein weiteres Phänomen, das durch den billigen Spritpreis begünstigt wird, ist der Benzin-Schmuggel.
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Zwischen Kolumbien und Venezuela hat sich eine besondere Form des "Sprit-Exports" entwickelt.
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Venezolaner tanken ihr Auto im eigenen Land günstig voll, um das Benzin im benachbarten Kolumbien abzapfen zu lassen.
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Mit einer Tankfüllung lässt sich ein Profit von 4000 Prozent erzielen.
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Das hat so weit geführt, dass grenznahe Tankstellen in Kolumbien schließen mussten.
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Für die Wirtschaft des OPEC-Landes Venezuela sind die Ölressourcen ein Schlüssel. Über 90 Prozent der Exporterlöse Venezuelas stammen aus Ölexporten.
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Zudem wird rund ein Drittel des Bruttoinlandsprodukts aus den Erdöleinnahmen generiert, die über 50 Prozent der Staatseinnahmen ausmachen.

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