Veloce erweitert Flotte um Elektrolastenräder

Ein Fahrradkurier fährt mit einem Lastenrad auf einer städtischen Straße.
Jede fünfte Lieferwagenfahrt könnte künftig durch E-Cargo-Bikes übernommen werden

Strombetriebene Lastenfahrräder sind derzeit noch eine Rarität auf Österreichs Straßen. Der in Wien ansässige Botendienst Veloce sieht sich als Pionier und startet nun mit einer eigenen E-Cargo-Bike-Flotte. Ein Fahrzeug ist bereits im Einsatz, weitere folgen demnächst. Mittelfristig könnten laut Veloce-Chef Paul Brandstätter rund ein Fünftel der Kfz-Aufträge von Elektrotransporträdern übernommen werden.

Derzeit erledigt Veloce nach eigenen Angaben zwischen 500 und 1.000 Aufträge pro Tag ab. Rund 100 Fahrer sind dafür im Einsatz, etwa die Hälfte davon mit herkömmlichen Rädern, die andere mit Lieferwagen. Brandstätter hat nun seit dem Sommer zwei E-Cargo-Bike-Modelle einem Praxistest unterzogen. Das Ergebnis: "Man kann mit so einem Rad auf denselben Tagesumsatz kommen wie mit einem kleinen Lieferauto." Und das, ohne den Preis für den Kunden anheben oder dem Boten weniger bezahlen zu müssen. "Das ist gewaltig, damit war nicht unbedingt zu rechnen", so Brandstätter.

Geringere Kosten

Der Vorteil: Die Kosten beim Rad sind wesentlich geringer als beim Klein-Lkw. Allein die Anschaffung koste mit 5.000 Euro nur halb so viel, der Energieaufwand mache gar nur ein Zehntel aus. Dadurch spare man einen vierstelligen Betrag pro Jahr und Einheit.

Ein Mann posiert auf einem weißen Lastenfahrrad der Marke „Veloce“ in einer städtischen Umgebung.
BILD zu OTS - Paul Brandstätter, Geschäftsführer von Veloce am E-CargoBike
Auch die Wartung sei weniger aufwendig. Brandstätters Conclusio: "20 Prozent der Aufträge, die wir bisher mit dem Auto gemacht haben, könnten wir künftig mit E-Cargo-Bikes machen." Das bezieht sich freilich auf Lasten mit höchstens 100 Kilogramm und Transportwege im innerstädtischen Bereich. "Dort will eh kein Autokurier herumgurken."

Noch sieht Brandstätter im strombetriebenen Lastenradsektor einige Schwierigkeiten. So seien etwa die auf den Rahmen befestigten Transportkisten nicht auf Normgrößen der Industrie angepasst, weshalb viele Produkte nicht geladen werden können. Die vergleichsweise schlechte Dämpfung lässt die Beförderung heiklerer Güter wie etwa Computer nicht zu. "Wir fahren derzeit mit zu wenig Luft in den Reifen, um das auszugleichen", sagt der Firmenchef

Anfang 2015 will der Veloce-Geschäftsführer zehn bis 20 weitere Lastenräder anschaffen, die genaue Stückzahl stehe noch nicht fest. Dann sollen nach und nach Gefährte dazukommen. Den Kfz-Fuhrpark plant Brandstätter deshalb aber nicht zu verkleinern: "Wir wollen mehr Aufträge, wir wollen nichts reduzieren."

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