VCÖ: Österreich beim Tanken unter Diskontern der EU

Eine Person betankt einen grauen Audi an einer Tankstelle.
50-Liter Diesel kosten in Italien um rund 17 Euro und in Großbritannien um fast 19 Euro mehr.

Österreich zählt beim Tanken zu den Diskontern in der EU. Während im EU-Schnitt 50 Liter Diesel 58,50 Euro kosten, sind es in Österreich 56 Euro, zeigt ein Spritpreisvergleich des Verkehrsclub Österreich (VCÖ). Ähnlich ist es bei Eurosuper: Im EU-Schnitt kosten 50 Liter 61,50 Euro, in Österreich sind es 57 Euro. Grund dafür ist die in Österreich vergleichsweise niedrige Mineralölsteuer.

VCÖ: Österreich beim Tanken unter Diskontern der EU
ABD0040_20150108 - WIEN - ÖSTERREICH: THEMENBILD - Zapfhähne für Diesel und Super 95-Treibstoff, aufgenommen am Sonntag, 22. April 2012, an einer Tankstelle in Wien. (ARCHIVBILD VOM 22.4.2012) - FOTO: APA/HANS KLAUS TECHT
Der EU-weite Vergleich inklusive der Schweiz zeigt bei 50 Liter Diesel den höchsten Preis in Großbritannien mit 74,50 Euro, gefolgt von Italien mit 73,50 Euro und Malta mit 67,50 Euro. Dagegen ist das tanken in Polen (48,50 Euro), Litauen (50 Euro) und Luxemburg (50 Euro) am billigsten. In Deutschland kostet ein Tank Diesel 57,50 Euro. "Auffallend ist, dass selbst in Staaten mit deutlich niedrigerem Lohnniveau als in Österreich, wie etwa Slowakei (60,50 Euro), Slowenien (59,50 Euro) oder Rumänien (58,50 Euro), Diesel mehr kostet als hierzulande", so VCÖ-Experte Markus Gansterer in einer Aussendung.

Ein 50 Liter Tank Eurosuper kostet in Österreich 57 Euro und damit fast 22 Euro weniger als im Spitzenreiterland Italien, gefolgt von den Niederlanden mit fast 21 Euro weniger. Den billigsten Tank Eurosuper bekommt man in Polen (47,50 Euro), Estland (48 Euro) und Lettland (51,50 Euro). In Deutschland kosten 50-Liter Eurosuper 65,50 Euro.

"Je weniger Erdöl der Transportsektor braucht, umso unabhängiger ist Österreich von geopolitischen Ereignissen"

VCÖ: Österreich beim Tanken unter Diskontern der EU
Die Phase des niedrigen Ölpreises sollte laut VCÖ genutzt werden, um die Erdölabhängigkeit des Verkehrs zu verringern. "Je weniger Erdöl der Transportsektor braucht, umso unabhängiger ist Österreich von geopolitischen Ereignissen, die wir nicht beeinflussen können", stellte Gansterer fest.

Außerdem fordert der VCÖ eine Ökologisierung des Steuersystems. Die Steuern auf Arbeit seien zu senken, während der Verbrauch von Energie und Ressourcen höher zu besteuern sei. Ein Fass Rohöl der Sorte Brent notiert aktuell auf dem niedrigsten Stand seit dem Jahr 2009. Die Erfahrungen würden aber zeigen, dass der Preis innerhalb ein, zwei Jahren auch wieder deutlich steigen könne, so Gansterer.

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