Vapiano kommt nicht in die Gänge

Vapiano
Nicht nur in Österreich, auch konzernweit schreibt die Restaurantkette Verluste. Branchenkenner zweifeln inzwischen am Konzept.

Trotz weiter hoher Verluste sieht die deutsche Restaurantkette Vapiano erste Fortschritte auf ihrem Sanierungskurs. Jeder Gast habe in den ersten neun Monaten dieses Jahres im Schnitt um fünf Prozent mehr Geld ausgegeben als zuvor, teilte das Unternehmen mit. Damit lag der sogenannte Durchschnittsbon pro Besuch bei mehr als zwölf Euro. Zudem sank der Materialaufwand, unter anderem wegen einer abgespeckten Menükarte.

Mehr Verlust

Die Gesamtbetrachtung ist trotzdem negativ: In Österreich machte Vapiano 2018 einen Verlust von 1,4 Millionen Euro. Über mehrere Jahre ist ein Bilanzverlust von 6,9 Mio. Euro entstanden. Der gesamte Konzern schrieb in den ersten drei Quartalen 2019 einen Verlust von 46,1 Millionen Euro - deutlich mehr als vor einem Jahr mit minus 29,4 Millionen Euro.

Wenig erfreulich ist auch der Blick auf die Umsatzentwicklung: Die Erlöse stiegen zwar kräftig auf knapp 300 Millionen Euro, das lag aber an Neueröffnungen. Auf gleicher Fläche gab es hingegen erneut herbe Einbußen von minus 4,2 Prozent. Damit verfehlt die Firma bisher knapp ihre Prognose für das Gesamtjahr 2019, derzufolge der bereinigte Umsatz um zwei bis vier Prozent sinken soll. Vapiano-Chefin Vanessa Hall gab sich am Mittwoch aber optimistisch, sie bestätigte ihre zuvor ausgegebenen Jahresziele.

Übernommen

Vapiano ist eine der bekanntesten deutschen Restaurantketten. Das Unternehmen betreibt 235 Restaurants weltweit, 80 davon in Deutschland und 17 in Österreich. Jahrelang florierte das Geschäft. Doch bei der Expansion übernahm sich die Kette, zu viele neue Restaurants wurden zu Verlustbringern. Hinzu kam, dass Konkurrenten wie L'Osteria an Boden gewannen - diese Kette setzt auf Bedienung am Tisch, bei Vapiano hingegen müssen sich die Gäste das Essen selbst an den Tresen bestellen und holen. Branchenkenner bezweifeln, dass dieses Konzept noch Zukunft hat.

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