USA verschärfen Gangart gegen Nord Stream 2

Washington plant angeblich Sanktionen gegen beteiligte Firmen. Das trifft auch die OMV

Washington plant angeblich Sanktionen

gegen beteiligte Firmen. Das trifft auch die OMV.Die USA wettern seit Langem gegen die Gaspipeline Nord Stream 2, die Gas durch die Ostsee von Russland nach Deutschland bringen soll. Nun sollen den verbalen Angriffen Taten folgen, schreibt das Wall Street Journal unter Berufung auf hohe Beamte im Weißen Haus.

Dort werde jetzt ein Entwurf für Sanktionen gegen Unternehmen, die die Pipeline bauen oder finanzieren, vorbereitet. Die Strafmaßnahmen könnten rasch umgesetzt werden. Das könnte auch die heimische OMV negativ betreffen. Denn der Öl-und Gaskonzern ist Teil eines Finanzierungskonsortiums für Nord Stream 2. Diesem gehören neben der OMV die französische Engie, die niederländisch-britische Shell und die deutschen Konzerne Uniper sowie Wintershall an. Die fünf Energieunternehmen stellen die Hälfte der Finanzierungen der Pipeline, die 9,5 Milliarden Euro kosten wird. 465 Millionen Euro hat die OMV bereits überwiesen. US-Sanktionen könnten den Firmen die Nutzung von US-Bankverbindungen im internationalen Geschäft verbieten.

Rückschlag

Sollten die Strafen wirklich kommen, könnte das den Weiterbau der Nord Stream 2 gefährden, meinen Experten. Sowohl in Deutschland als auch in Russland wurde bereits mit der Verlegung der ersten Rohre begonnen. Die OMV gibt sich zurückhaltend: Es sei von unterschiedlichen Entwürfen zu den US-Sanktionen gegen Russland zu hören. Derzeit könne man daher keine klare Aussage dazu machen. Öl-Analyst Tamas Pletser von der Erste Group gibt den Sanktionen grundsätzlich wenig Chance. „Das wäre ein sehr harter Konflikt mit der EU.“ Stoppen könnten die USA mit den Strafandrohungen den Bau der Pipeline sowieso nicht. Denn Gazprom könnte das wohl auch allein finanzieren.

Russland ist Europas wichtigster Gaslieferant. 2017 kamen 242 Milliarden Kubikmeter Gas aus Russland, fast die Hälfte des EU-Bedarfs.

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