US-Wirtschaft: Wachstum "frustrierend"

US-Wirtschaft: Wachstum "frustrierend"
Die US-Notenbank belässt ihren Leitzins bei nahe Null. Fed-Chef Bernanke sieht die Konjunktur auf dünnem Eis.

Die US-Notenbank bleibt trotz einiger zaghafter Anzeichen einer konjunkturellen Belebung pessimistisch. Vor allem die Lage am Arbeitsmarkt und auf den Immobilienmärkten sei weiterhin alles andere als rosig, erklärte der Chef der US-Notenbank Ben Bernanke am Mittwoch Abend.

Zwar habe die US-Wirtschaft im dritten Quartal an Stärke zugelegt, allerdings bleibe die Konjunktur auf dünnem Eis. Auch die Krise der europäischen Währungsunion bleibe ein Risikofaktor. Laut Bernanke dürfte das Wachstumstempo "frustrierend langsam" bleiben. So wird die Wirtschaft im Land heuer nur 1,6 bis 1,7 Prozent zulegen. Im Sommer hatte sie noch ein deutlich höheres Plus von rund 2,8 Prozent vorhergesagt. 2012 soll die Wirtschaftsleistung um 2,5 bis 2,9 Prozent zulegen (Junischätzung: 3,5 Prozent).

Auf Grund der schwächeren Entwicklung werden die USA anders als geplant wieder mehr Anleihen emittieren. Nächste Woche sollen Schuldpapiere in Höhe von 72 Milliarden Dollar (52,1 Mrd. Euro) herausgeben werden.

Wie angekündigt ließ die Fed die US-Leitzinsen zwischen 0,0 und 0,25 Prozent. Damit liegt der Leitzins bereits seit fast drei Jahren auf Rekordtief. Die Fed hatte ihn während der Finanzkrise im Dezember 2008 auf diese Spanne verringert. Vor Beginn der Krise im Sommer 2007 hatte der Zinssatz noch bei 5,25 Prozent gelegen.

Kommentare