US-Starökonom Rifkin für grüne Revolution

US-Starökonom Rifkin für grüne Revolution
In Alpbach umriss Jeremy Rifkin seine Thesen zur "Dritten Industriellen Revolution" – ein Plan für die Weltwirtschaft nach dem Öl.

Im kleinen Tiroler Bergdorf Alpbach finden sich auch heuer wieder die unterschiedlichsten Persönlichkeiten aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zusammen. Um über "aktuelle Fragen der Zeit zu diskutieren", wie es auf der offiziellen Homepage des Forums so schön heißt.

Am Montag gehörte die Bühne Jeremy Rifkin. Der Ökonom und Zukunftsforscher berät unter anderem die EU-Kommission. Breite Bekanntheit erlangte der US-Amerikaner in den 1990er-Jahren mit seinem Buch "Das Ende der Arbeit und ihre Zukunft".

In Alpbach umriss Rifkin seine Thesen zur "Dritten Industriellen Revolution" – ein Plan für die Weltwirtschaft nach dem Öl, basierend vor allem auf erneuerbaren Energien. Diese würden "nichts kosten. Nur die Infrastruktur muss geschaffen werden", erläuterte Rifkin. In Zukunft werde jeder Häuselbauer seine eigene Energie erzeugen – mit Sonne, Wind oder Geothermie.

Das Business-Modell der großen Energiekonzerne werde dann nicht in der Erzeugung liegen, sondern im komplexen Management der Energie-Flüsse. "Es wird eine Art Energie-Internet geben, wo Millionen Teilnehmer Energie kaufen und verkaufen." Als Zeithorizont dieses Transformationsprozesses nannte Rifkin 20 bis 40 Jahre.

Dass dies der Gesellschaft etwas kosten werde, gab der Ökonom auf Nachfrage zu. Doch willige Investoren gebe es genug – auch derzeit. "Das sieht man doch schon alleine daran, dass Milliarden Euro fast ziellos in sichere Anleger-Häfen ohne Rendite getragen werden."

Die ambitionierten Klimaschutzziele solle Europa auf keinen Fall aufweichen, sondern weiter als Vorbild voran gehen.

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