US-Regulierer setzen VW Ultimatum

US-Regulierer setzen VW Ultimatum
Autobauer muss bis 20. November Plan vorlegen. Mysteriöser Kurssprung bei Aktien.

Für Volkswagen reißen die "Bad News" aus den USA nicht ab. Die kalifornische Umweltbehörde CARB setzte dem Autobauer nun ein Ultimatum. Bis 20. November muss ein Plan vorgelegt werden, wie die von manipulierten Abgaswerten betroffenen Dieselfahrzeuge nachgerüstet werden können, sagte CARB-Leiterin Mary Nichols dem Redaktionsnetzwerk Deutschland.

Sollte es keine technische Lösung für das Problem geben, droht die Behörde damit, die VW-Fahrzeuge notfalls aus dem Verkehr zu ziehen. VW hatte erst vor wenigen Tagen um Geduld gebeten und angekündigt, den Rückruf der rund 480.000 in den USA betroffenen Fahrzeuge erst im Jänner starten zu wollen.

Die Behörde kündigte zudem weitere Testergebnisse zu Dieselautos anderer Hersteller an. "Wir werden in den nächsten Monaten die Resultate vorlegen."

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Kurssprung

Am Freitag heizte ein Kurssprung und auffällig hohe Umsätze bei Stammaktien die Gerüchteküche an. Die Stammaktie kostete bis zu 15 Prozent mehr als am Vortag. Wer kauft da zu? Einige Börsianer vermuteten, dass VW-Anleger, die seit Bekanntwerden der Abgasaffäre starke Verluste eingefahren hatten, mit günstigeren Zukäufen den Schaden begrenzen wollten. Prompt machten aber auch Gerüchte die Runde, dass Großaktionär Porsche aufstocken wolle. Die Porsche Automobil Holding, über die die Familien Piëch und Porsche beteiligt sind, hielt Ende 2014 knapp 51 Prozent der Stimmrechte.

Inhaber von Stammaktien haben (im Unterschied zu Vorzugsaktien) in der Hauptversammlung Stimmrechte. Das macht die Papiere besonders wertvoll, wenn Übernahmen geplant sind. Bestes Beispiel: Als Porsche im Oktober 2008 Volkswagen (erfolglos) übernehmen wollte, explodierte der Kurs der "VW-Stämme" innerhalb von zwei Tagen von 211 Euro auf bis zu 1005 Euro.

Unterdessen kommen erste Vorschläge auf den Tisch, wo VW sparen soll. Betriebsratschef Bernd Osterloh schlägt das Aus für die Luxuslimousine Phaeton vor. Diese solle künftig nur noch als Elektrofahrzeug ("mit 800 Volt, 15 Minuten Ladezeit und 500 Kilometer Reichweite") gebaut werden. Der Phaeton wird seit 2002 in Dresden gebaut, die Absatzzahlen sinken ständig.

Mehr Zulassungen

Bei den Auto-Neuzulassungen in Österreich ist noch kein Einbruch erkennbar: Im September 2015 wurden 33.084 Kraftfahrzeuge neu zugelassen, um 4,6 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Auf die Marke VW entfielen 4378 Neuzulassungen, ein Plus von 3,7 Prozent.

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