Fed will Geldflut weiter eindämmen

Eine Person geht vor dem Gebäude der US-Notenbank in Washington, D.C..
Mit jeder Zinssitzung sollen die Anleihenkäufe um 10 Mrd. Dollar zurückgefahren werden.

Seit Jahreswechsel hat die US-Notenbank Fed bei den massiven Anleihenkäufen, mit denen sie die Wirtschaft ankurbelt, einen Gang runtergeschaltet. Zuletzt pumpte die Fed monatlich noch 65 Milliarden Dollar (47,7 Mrd. Euro) in das Finanzsystem.

Die Geldflut soll nun konsequent weiter eingedämmt werden, trotz des schwachen Starts der US-Konjunktur in das Jahr 2014. Einige Notenbanker dringen bereits auf einen Automatismus beim Abbau der Konjunkturspritzen, wie aus den am Mittwoch veröffentlichten Protokollen der Zinssitzung von Ende Jänner hervorgeht.

Die Notenbanker schlugen vor, die Anleihenkäufe pro Zinssitzung jeweils um zehn Milliarden Dollar (7,28 Mrd. Euro) zu reduzieren, falls die Wirtschaft weiter auf Erholungskurs bleibe. Die USA hat zur Jahreswende eine ungewöhnlich heftige Kältewelle erfasst, was insbesondere der Einzelhandel und die Industrie zu spüren bekamen. Auch die Erholung am Arbeitsmarkt wurde merklich gedämpft.

Wirtschaft wieder mit festen Boden unter den Füßen

Die Notenbank hatte auf der letzten Sitzung unter Vorsitz von Ben Bernanke dennoch entschieden, die monatlichen Anleihenkäufe weiter herunterzufahren. Sie erwirbt nun unter Bernankes Nachfolgerin Janet Yellen seit Februar monatlich nur noch Staatsanleihen und Hypothekenpapiere im Volumen von 65 Milliarden Dollar, um den Aufschwung in den USA zu stützen. Das Programm soll Ende des Jahres auslaufen, doch hat sich die Fed nicht auf einen festen Fahrplan verständigt. Daher hatte es an den Märkten auch zu Jahresbeginn Zweifel gegeben, ob die Notenbank ihren Kurs konsequent fortsetzt.

Bilder: Bernankes letzter Arbeitstag

Fed will Geldflut weiter eindämmen

Die Fed ist "bereit" zu handeln. Doch welche Maßnahmen sie ergreifen will um die US-Wirtschaft anzukurbeln, ließ Ben Bernanke vorerst offen.
George W. Bush und Ben Bernanke im Profil.

U.S. President George W. Bush makes remarks on the
Barack Obama spricht neben Ben Bernanke bei einer Pressekonferenz.

Obama thanks Bernanke for his service as he announ
Zwei Männer tragen ein Schild mit der Aufschrift „Lehman Brothers“ vor einem Gebäude.

REUTERSChristies employees pose for a photograph with a Lehman Brothers sign at Christies in central London in this September 24, 2010 file photo. Lehman Brothers Holdings Incs record $639 billion bankruptcy ended on March 6, 2012, clearing the way for it
Ein Mann geht vor dem Gebäude der US-Notenbank in Washington, D.C..

Federal Reserve building in
Ein Mann mit Bart hält eine Rede vor einem roten Hintergrund.

USA ECONOMY BERNANKE
Viele 100-Dollar-Scheine liegen nebeneinander.

U.S. Dollar
Ein Mann in einem Anzug steht hinter einem Podium mit der Aufschrift „The role of money“.

GERMANY ECB MEETING BEN BERNANKE
Blick in die New Yorker Börse mit einem Mann im Anzug und einem Fernsehbildschirm mit einer Person darauf.

A press conference by Federal Reserve Chairman Ben
Ein Mann mit Anzug und Krawatte denkt nach.

File photo of U.S. Federal Reserve Chairman Bernan
Eine Hand tippt auf einer Tastatur neben einem Finanzrechner.

The hand of a broker is seen next to a calculator

Nach Ansicht des US-Notenbankers John Williams hat die Wirtschaft bereits wieder festen Boden unter den Füßen. Die Fed könnten "einige schwache Arbeitsmarktberichte" daher nicht vom Kurs der geldpolitischen Normalisierung abbringen, betonte der Chef der San Francisco Fed im Sender CNBC TV. Sein Kollege Dennis Lockhart rechnet fest mit dem Auslaufen des Programms bis Ende des Jahres, falls sich die Wirtschaft "nicht drastisch" eintrübe. Und der Chef der Fed von St. Louis, James Bullard, wertet die im Jänner auf 6,6 Prozent gefallene Arbeitslosenquote als gutes Zeichen, dass der Jobmarkt auf dem Weg der Besserung ist. Die Fed hatte ursprünglich geplant, bei Erreichen einer Quote von 6,5 Prozent über ein Ende der Nullzinspolitik nachzudenken. Obwohl die Marke bereits in Reichweite gerückt ist, will sie dennoch "geraume Zeit" an der lockeren Geldpolitik festhalten.

Wie aus den Protokollen der Jänner-Sitzung hervorgeht, sind sich die Notenbanker jedoch weitgehend einig, dass sie die Formulierung ihres "Zinsversprechens" ändern müssen, wenn die 6,5-Prozent-Marke geknackt ist. Einige Notenbanker dringen zudem darauf, die Leitzinsen von derzeit null bis 0,25 Prozent angesichts der Wirtschaftserholung früher zu erhöhen. Derzeit rechnen die Märkte jedoch nicht vor dem Sommer 2015 damit. Fed-Chefin Yellen hatte bei ihrem ersten Auftritt im Kongress gesagt, die Kältewelle habe die US-Wirtschaft zwar gedämpft. Doch wolle sie den Kurs ihres Vorgängers fortsetzen und die Konjunkturspritzen nach Möglichkeit weiter drosseln.

Die Regierungschefs der USA, Kanada und Mexiko wollen Nordamerika zu der wettbewerbsfähigsten und dynamischsten Region der Welt machen. "Wir sind entschlossen, breites Wirtschaftswachstum für das Wohlergehen unserer Bürger zu schaffen", hieß es in der gemeinsamen Abschlusserklärung des Nordamerika-Gipfels am Mittwoch.

"Das Nordamerika des 21. Jahrhunderts wird in Handel, Bildung, nachhaltigem Wachstum und Innovation neue Standards setzen." US-Präsident Barack Obama, der kanadische Premierminister Stephen Harper und Mexikos Präsident Enrique Pena Nieto einigten sich bei den Gesprächen in Toluca unter anderem auf eine Beschleunigung der Grenzkontrollen und eine Vereinheitlichung der Zollvorschriften. Zudem wollen die drei Staaten eine gemeinsame Energiestrategie entwickeln und ihre Sicherheitskooperation vertiefen.

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