US-Notenbank Fed hebt Leitzins um 0,75 Prozentpunkte an

Fed-Chef Powell könnte den größten Zinsschritt seit 1994 wagen
Bereits im Juni hatte die Fed das Zinsniveau um 0,75 Prozentpunkte erhöht. Für Powell ist US-Wirtschaft nicht in Rezession.

Die US-Notenbank Fed hat ihren Leitzins erneut kräftig angehoben. Der Zins steigt um 0,75 Prozentpunkte und liegt jetzt in einer Spanne von 2,25 bis 2,50 Prozent, wie die Fed am Mittwoch in Washington bekannt gab. Analysten hatten diesen Schritt überwiegend erwartet.

Bereits im Juni hatte die Notenbank das Zinsniveau um 0,75 Prozentpunkte erhöht. In diesem Jahr hat die Fed den Leitzins bereits vier Mal angehoben. Zu Jahresbeginn hatte der Leitzins noch in einer Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent gelegen. Hintergrund der deutlichen Straffung ist die sehr hohe Inflation. Im Juni erreichte sie mit 9,1 Prozent den höchsten Stand seit gut 40 Jahren.

US-Wirtschaft ist nicht in Rezession

Die US-Wirtschaft ist aus Sicht von US-Notenbankchef Jerome Powell trotz konjunktureller Bremsspuren noch nicht in eine Rezession gefallen. Zwar schwäche sich die Wirtschaft ab, von einer Rezession sei aber nicht auszugehen, sagte Powell am Mittwoch nach der Zinssitzung in Washington. Dazu entwickelten sich einige Bereiche wie insbesondere der Arbeitsmarkt zu robust.

Am Donnerstag veröffentlicht die US-Regierung erste Wachstumsdaten zum zweiten Quartal. Nachdem die Wirtschaftsleistung bereits im ersten Quartal geschrumpft ist, könnte es zu einer technischen Rezession kommen. Darunter verstehen Ökonomen zwei Quartale in Folge mit schrumpfender Wirtschaftsleistung.

Ungeachtet dessen argumentieren einige Ökonomen ähnlich wie Powell und präferieren eine breitere Definition einer Rezession. Eine solche verwendet etwa das National Bureau of Economic Research (NBER), das in den USA Start- und Endzeitpunkte von Rezessionen festlegt.

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