US-Gewinne überraschen: „Aufschwung an Aktienmärkten hält an“

Peter Brezinschek, Raiffeisen-Chefanalyst
Raiffeisen-Chefanalyst: Von den US-Börsefirmen, die Zahlen vorgelegt haben, konnten 81 Prozent die Erwartungen übertreffen.

Große Sorgen über die Konjunktur habe sich niemand gemacht: Dieses Fazit hat Raiffeisen-Chefanalyst Peter Brezinschek von der IWF- und Weltbanktagung aus Washington mitgebracht.

Selbst für den vergleichsweise schwächelnden Euroraum war die Einschätzung der Spitzen-Notenbanker, dass sich das Wachstum im zweiten Halbjahr „leicht beleben“ sollte. Die Wahrnehmung mancher, die die EZB-Ausblicke als zu optimistisch kritisieren, habe sich jedenfalls nicht bestätigt.

USA dynamischer

Die USA wachsen ohnehin viel dynamischer als die alte Welt: Am heutigen Freitag sollten die jüngsten Wirtschaftsdaten diesen Eindruck bestätigen. Erwartet wird ein Wachstum des US-Bruttoinlandsproduktes um 2,2 bis 2,3 Prozent im ersten Quartal – und das trotz des langen Regierungsstillstandes und des harten Winters.

Die angelaufene Berichtssaison in den USA unterstützt den Befund. Bisher haben 27 Prozent der S&P500-Unternehmen ihre Bilanzen vorgelegt. Erstes Zwischenfazit: 81 Prozent konnten die in sie gesteckten Gewinnerwartungen übertreffen.

"Moderater Aufschwung"

Was freilich auch daran liegt, dass die Analysten nach dem Börseneinbruch in der zweiten Hälfte 2018 ihre Erwartungen massiv zurückgestutzt hatten – von davor 10 Prozent Gewinnplus auf zuletzt weniger als 5 Prozent. Die Latte für positive Überraschungen lag also deutlich tiefer.

Die globalen Aktienmärkte werden ihren „moderaten Aufschwung“ auch im zweiten Quartal fortsetzen können, erwartet Brezinschek.

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