US-Börsen schnellen nach Leitzinssenkung in die Gewinnzone

US-Börsen schnellen nach Leitzinssenkung in die Gewinnzone
Übernahme von Qiagen durch Thermo Fisher im Fokus - "Super Tuesday" Höhepunkt der Vorwahlen für Rennen um US-Präsidentschaft

Die New Yorker Börsen sind nach den starken Gewinnen vom Vortag am Dienstag mit negativer Tendenz in den Handel gegangen, zogen in der ersten halben Stunde des Handels jedoch schnell ins Plus.

Die Kehrtwende lag an der US-Notenbank, die wegen der sich abzeichnenden wirtschaftlichen Auswirkungen des Coronavirus ihren Leitzins überraschend um einen halben Prozentpunkt gesenkt hat.

Gegen 16.00 Uhr stieg der Dow Jones Industrial Index um 347,64 Einheiten oder 1,30 Prozent auf 27.050,96 Zähler. Der S&P-500 Index gewann 45,48 Punkte oder 1,47 Prozent auf 3.135,71 Zähler. Der Nasdaq Composite Index gewann 109,16 Punkte oder 1,22 Prozent auf 9.061,33 Einheiten.

Der Leitzins liegt der Federal Reserve zufolge nun im Korridor von 1 bis 1,25 Prozent. Für Zurückhaltung hatten zuvor nicht ganz überzeugende Aussagen nach einer Telefonkonferenz der Finanzminister und Notenbanker großer Industrieländer (G-7) zu den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus gesorgt.

Die Verbreitung des Coronavirus sowie die Auswirkungen auf Finanzmärkte und Wirtschaft würden genau beobachtet, heißt es in einer Erklärung. Die Finanzminister seien bereit, auch beispielsweise höhere Staatsausgaben zu tätigen, soweit dies notwendig sei.

Politisch wird der Handelstag von den Vorwahlen der Demokratischen Partei mit dem "Super Tuesday" geprägt. In mehr als einem Dutzend der 50 US-Bundesstaaten wird dabei darüber abgestimmt, welcher Kandidat bei der Präsidentschaftswahl am 3. November den republikanischen Amtsinhaber Donald Trump herausfordern soll.

Es geht um die Stimmen von mehr als einem Drittel aller Delegierten, die im Sommer letztlich den Kandidaten der Demokraten bestimmen.

Unter den Einzelwerten standen die Aktien von Thermo Fisher Scientific unter besonderer Beobachtung. Nach einigem Ringen will der US-Technologiekonzern das Gendiagnostik- und Biotechunternehmen Qiagen für rund 10 Milliarden Euro übernehmen. Thermo Fisher bietet den Qiagen-Aktionären 39 Euro je Aktie.

Damit liegt die Offerte fast 23 Prozent über dem Schlusskurs vom Montag. Der Qiagen-Kurs notierte zuletzt um 15,08 Prozent höher bei 41,52 Euro, Thermo-Fisher-Papiere gewannen 5,48 Prozent.

Der Kreditkartenkonzern Visa stimmt seine Investoren auf ein niedrigeres Umsatzwachstum im zweiten Quartal ein. Die Erlöse sollen etwa zweieinhalb bis drei Prozent niedriger sein als zuletzt in Aussicht gestellt.

Die Wachstumsraten hätten sich seit Ausbruch des neuen Coronavirus Woche für Woche verschlechtert, begründete Visa den Schritt. Die Visa-Titel reagierten vorerst kaum und zeigten sich um 0,23 Prozent im Plus.

Die Tesla-Aktien verteuerten sich im Eröffnungshandel um 6,20 Prozent. Zuvor hatten die Analysten von JMP Securities die Papiere des Elektroauto-Herstellers von "Market Perform" auf "Market Outperform" hochgestuft.

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