UNIQA strafft Konzern: Schlanker, weniger Chefs, kundenorientierter

UNIQA-Chef Andreas Brandstetter
Die drei heimischen Gesellschaften werden zusammengelegt, die Zahl der Vorstände wird weiter reduziert.

Die börsenotierte UNIQA-Versicherungsgruppe baut den Konzern wieder grundlegend um. „Wir werden deutlich kundenorientierter und schlanker“, kündigt UNIQA-Chef Andreas Brandstetter an.

Vorstand und Aufsichtsrat beschlossen die Prüfung einer Fusion der drei heimischen Versicherungsgesellschaften. Die UNIQA Insurance Group, die Österreich-Tochter und die UNIQA International sollen zusammengelegt werden. Die Börsenotiz und die Eigentümerstruktur bleiben davon unbetroffen.

Die Zahl der Vorstände soll weiter verkleinert und von derzeit elf auf neun reduziert werden. Vor einigen Jahren hatte die Gruppe noch 22 Vorstandsdirektoren. „Das soll ein klares Signal sein, dass wir bei uns selbst sparen wollen und und effizienter aufstellen“, meint Brandstetter.

Jetzt sei der ideale Zeitpunkt dafür, die Ausgangsbasis und Eigenkapital-Ausstattung seien gut. „Niedrigzins, Regulatorik, technologische Innovationen und vor allem das sich rasch verändernde Kundenverhalten erhöhen das Tempo. Darauf antworten wir“, argumentiert Brandstetter im Gespräch mit dem KURIER. Die Branche erlebe in den nächsten zehn Jahren „mehr Veränderungen als in den letzten 100 Jahren“.

Höheres Tempo

Es gehe um mehr Einfachheit und höhere Geschwindigkeit. Das Geschäftsmodell solle noch kundenorientierter werden. Die neue Struktur soll Kosten sparen. Die Fusion soll auf der Hauptversammlung am 25. Mai den Aktionären zum Beschluss vorgelegt werden, die Verschmelzung bis Ende September im Firmenbuch eingetragen werden.

Mit den Ergebnissen der ersten drei Quartale zeigt sich Brandstetter „sehr zufrieden“. Das Ergebnis vor Steuern stieg um 2,4 Prozent auf knapp 215 Millionen Euro, die Schaden- und Kostenquote verbesserte sich.

Am stärksten wuchs die private Krankenversicherung, deren Prämien um 4,6 Prozent auf 856 Millionen Euro zulegten. Die Kunden hätten, ähnlich wie beim Thema Pensionen, erkannt, dass man sich nicht allein auf das staatliche System verlassen sollte – auch wenn dieses sehr gut sei.

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