UniCredit: In Österreich fallen weitere 1000 Stellen weg

Das UniCredit-Logo an einem modernen Bürogebäude unter blauem Himmel.
Kapitalerhöhung soll 13 Milliarden Euro bringen. Dividende wird 2016 keine ausgezahlt.

Die Bank Austria-Mutter UniCredit plant im 1. Quartal 2017 eine Kapitalerhöhung im Wert von 13 Milliarden Euro. Sie soll bei einer Aktionärsversammlung am 12. Jänner verabschiedet werden. Zudem plant die Bank die Trennung von notleidenden Krediten im Wert von 17,7 Mrd. Euro, wie aus dem am Dienstag in London vorgestellten neuen Geschäftsplan der Bank hervor geht.

Auch die Kosten müssen weiter sinken: UniCredit plant die Kürzung von zusätzlichen 6500 Arbeitsplätze. Bis 2019 sollen 14.000 Jobs wegrationalisiert werden. Konzernchef Jean Pier Mustier sprach in London heute von einem strikten Kostenmanagement.

In Österreich 2100 Stellen weniger

Zu Österreich erklärte Mustier, in Österreich bleiben zu wollen. Hier betreibt der Mailänder Bankkonzern mit der Bank Austria die größte Bank im Land. Der neue Sparkurs wird aber auch hierzulande spürbar sein. Es wird auf bisherige Sparrunden aufgedoppelt. In Österreich soll die Zahl der Mitarbeiter in Summe nun um insgesamt 19 Prozent (Vollzeitarbeitskräfte) sinken, geht aus einer am Dienstag vorgelegten Präsentation hervor. In Italien und in Deutschland sollen nach drei Jahren jeweils um 21 Prozent weniger Beschäftigte auf der Payroll stehen.

Vor einem Jahr hatte der Konzern für Österreich den Abbau von etwa 1.100 Stellen im Plan gehabt. Im neuen Plan ist nun von einer Reduktion um weitere 1.000 Arbeitsplätze die Rede - in Summe also ein Abbau von 2.100 Stellen. Die Bank Austria hat seit einiger Zeit ein Golden-Handshake-Programm laufen.

In Italien fallen nach dem neuen Plan 3.900 Jobs dem Sparstift zum Opfer, mitsamt der bisherigen Rationalisierungen sollen es bis 2019 dann 9.400 weniger Beschäftigte sein. Bei der deutschen HVB geht es um rund 1.500 Jobs, die der UniCredit-Konzernchef zusätzlich eingespart sehen will. Voriges Jahr hatte das Sparziel für die HVB auf mehr als 1.000 Köpfe gelautet. Demnach geht es jetzt in Summe bei der HVB um 2.500 Stellen.

Für das heurige vierte Quartal stellte die Bank den Markt auf hohe Sonderbelastungen ein. Die Neuaufstellung wird im laufenden Vierteljahr mehr als 12 Mrd. Euro kosten.

In drei Jahren hochprofitabel

Nach dem Sparprogramm will die italienische Bank Austria Mutter UniCredit in drei Jahren hochprofitabel sein. Die Bank rechnet mit Gewinnen in Höhe von 4,7 Mrd. Euro ab 2019. Ab diesem Jahr will das Geldhaus seine Ausgaben um 1,7 Mrd. Euro pro Jahr reduzieren. Dem Vorhaben fallen aber weitere tausende Jobs zum Opfer.

Auch Risiken werden reduziert. Zum Abbau notleidender Kredite hat UniCredit zwei getrennte Abkommen mit der Gesellschaften Fortress und der Allianz-Fondstochter Pimco abgeschlossen. Diese Finanzhäuser planen die Gründung eines neuen "abgesicherten" Vehikels, das italienische notleidende Kredite im Wert von 17,7 Mrd. Euro aufkaufen wird. Dies geht aus dem am Dienstag vorgestellten neuen Geschäftsplan hervor. An der Einheit wird UniCredit nur eine Minderheitsbeteiligung halten.

UniCredit-Vorstandschef Jean-Pierre Mustier bezeichnete seinen heute in London vorgestellten Plan als pragmatisch und umsichtig. Er enthalte "konkrete und umsetzbare Ziele". Der Konzern könne damit die Ausgaben unter Kontrolle halten.

Eine Dividende wird es für 2016 nicht geben. Heuer fallen im Zuge des Konzernumbaues und nach weiteren Kreditabschreibungen teure Sonderkosten an.

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