AKW-Milliardendeal mit Moskau ist fix

Verträge zwischen Atomenergoprojekt und ungarischem AKW-Betreiber Nuklear Power Plant unterzeichnet.

Sein ehrgeiziges Energiegroßprojekt – den Bau der Gaspipeline South Stream – hat Russlands Präsident Wladimir Putin in der Vorwoche gestoppt. Doch an einer anderen Baustelle treibt der Kremlherr seine Pläne forsch voran.

In Budapest wurden am Dienstag die Verträge zwischen der russischen Firma Atomenergoprojekt (einer Tochter des Atomkonzerns Rosatom) und dem ungarischen AKW-Betreiber Nuklear Power Plant unterzeichnet. Damit tritt der Ausbau von Ungarns einzigem Atomkraftwerk in Paks, etwa hundert Kilometer von der Hauptstadt entfernt, in die operative Phase.

Dabei sind aus Sicht der Opposition noch viele Fragen offen – und auch in der Bevölkerung gibt es massiven Widerstand gegen den Milliarden-Deal, den Putin und Ungarns Regierungschef Viktor Orban bereits im Jänner angekündigt hatten. So wird etwa kritisiert, dass der 12,5-Milliarden-Euro-Auftrag ohne öffentliche Ausschreibung an Moskau vergeben wurde. Die Opposition verlangt deshalb die Offenlegung der Verträge – vorher dürfe die Regierung keinen einzigen Forint für das Projekt ausgeben.

Vorgesehen ist der Bau von zwei neuen Reaktorblöcken mit einer Leistung von jeweils 1200 Megawatt. Dies würde die Strommenge, die das AKW in Paks derzeit erzeugt, nahezu verdoppeln. Das alte AKW Paks wurde in den 1980er-Jahren von der damaligen Sowjetunion gebaut. Geplanter Baubeginn ist jetzt das Jahr 2018.

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