Umstrittener Treibstoff vom Acker

E10

Schon bisher wurden fossilem Treibstoff in Österreich biologische Komponenten zugemischt. Diesel werden rund sieben Prozent Biodiesel (z.B. aus Raps) beigemischt, Benzin rund fünf Prozent Ethanol (Alkohol) aus Mais, Weizen oder Zuckerrüben.

Während Biodiesel nach Österreich importiert werden muss, kann Bioethanol hierzulande auch für E10 ausreichend produziert werden. Aufgrund der hohen Rohstoffpreise importiert Ethanol-Hersteller Agrana aktuell aber auch Weizen und Mais aus Osteuropa.

Laut Landwirtschaftsministerium werden zur Bio-treibstoff-Produktion aktuell 85.000 Hektar Ackerland eingesetzt, allerdings würden 180.000 Tonnen Eiweißfuttermittel als Nebenprodukt entstehen und so Sojaimporte (65.000 Hektar) ersetzen. Die netto notwendigen 20.000 Hektar entsprächen 1,5 Prozent der heimischen Ackerfläche und seien viel weniger als die von der EU geplante Flächenstilllegung von sieben Prozent.

Der Fachverband der Mineralölindustrie beziffert die höheren Produktkosten bei der Aufstockung von E5 auf E10 auf mindestens 55 Millionen Euro. Nicht inkludiert seien Kosten für neue Infrastruktur. Um nämlich ältere Motoren nicht zu gefährden, müssten Tankstellen eine "Schutzsorte" führen. Die Befürchtung: Normalbenzin läuft aus, Tankstellen führen nur das teurere Super Plus.

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