Ukraine schraubt Zinsen verzweifelt in die Höhe

Ein Mann steht verzweifelt vor einer Anzeigetafel mit Wechselkursen.
Mit einem zentralen Zinssatz von 19,5 Prozent soll der Finanzkollaps abgewendet werden.

Mit einer massiven Zinserhöhung versucht die ukrainische Zentralbank einen finanziellen Zusammenbruch des Landes abzuwenden. Die Notenbank schraubte den zentralen Zinssatz um 5,5 Prozentpunkte auf 19,5 Prozent nach oben.

Damit will Zentralbankchefin Valeria Gontarewa ( Bild) die Inflation in den Griff bekommen, die im Dezember eine Rate von fast 25 Prozent erreichte. Die Landeswährung ist im freien Fall, die Devisenvorräte schmelzen zusammen. Die Wirtschaftskrise wird durch die Kämpfe im Osten des Landes immer mehr verschärft.

Zudem fehlt es dem Land an Zugang zu den internationalen Finanzmärkten. "Auf dem Markt herrscht wegen der anhaltenden Kämpfe weiter Panik", sagte Gontarewa.

Analysten äußerten sich skeptisch, dass die Zinserhöhung Wirkung zeigen wird. Gontarewa erklärte zudem, die Notenbank habe sich mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) auf einen Ausbau von Hilfen des Fonds verständigt.

Ukrainische Währung wertet massiv ab

Aus Furcht vor einer Pleite der Ukraine fliehen Anleger in Scharen aus der Währung des Landes. Ungeachtet einer drastischen Anhebung der ukrainischen Leitzinsen sprang der Kurs des US-Dollar um 44 Prozent auf ein Rekordhoch von 24,10 Hrywnia.

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