Alstom bestätigt Angebot von General Electric
Im Übernahmepoker um den französischen Industriekonzern Alstom hat der US-Rivale General Electric (GE) ein Angebot über 12,35 Mrd. Euro für die Energietechniksparte der Franzosen abgegeben. Die Offerte werde nun bis Ende Mai von unabhängigen Mitgliedern des Verwaltungsrates geprüft, teilte Alstom am Mittwoch mit.
Der deutsche Rivale Siemens, der ebenfalls in dem Poker mitmischt, solle allerdings noch die Gelegenheit bekommen, ebenfalls ein konkretes Angebot abzugeben. Alstom ist vor allem für den Bau des Hochgeschwindigkeitszugs TGV bekannt.
Heimliche Verhandlungen mit GE
Alstom-Chef Patrick Kron, der als Gegner einer Übernahme durch Siemens gilt, erklärte zu dem GE-Angebot, es könne ein noch wettbewerbsfähigeres Unternehmen entstehen. Der übrige Teil des Konzerns würde sich auf das Transportgeschäft konzentrieren. GE erwartet nach eigenen Angaben, dass das Geschäft 2015 abgeschlossen werden könnte. Die Münchner hatten im Übernahmepoker um Alstom erst am Dienstag ein eigenes Angebot angekündigt. Dieses wurde allerdings an die Bedingung geknüpft, vier Wochen lang Zugang zu Daten des französischen Unternehmens zu bekommen. Zudem müssten Managementinterviews geführt werden können, hieß es. Siemens werde einen fairen Zugang zu den benötigten Informationen erhalten, kündigte Alstom am Mittwoch an.
Spartentausch
Die Alstom-Führung hält nach Informationen der Zeitung eine Übernahme durch Siemens für "zu kompliziert" - vor allem, weil es zu viele Überschneidungen in der Produktpalette gebe. In Deutschland herrscht die Sorge vor einem Arbeitsplatzverlust bei der Siemens-Bahnsparte. Die IG Metall stellte für den Fall eines Tauschgeschäfts klar, dass sie Sicherheiten für die rund 11.500 Beschäftigten der Sparte einfordern werde.
Siemens enttäuscht
In dem Siemens-Schreiben, das vom Dienstag datiert, erhält der Konzern sein Interesse am Einstieg bei Alstom aufrecht. Demnach wollen die Deutschen die konventionelle Kraftwerkssparte von Alstom - einschließlich der Nukleartechnologie - ebenso übernehmen wir die Sparte für erneuerbare Energien und den Stromnetzbereich. Abgeben will Siemens seine Abteilungen für Hochgeschwindigkeitszüge - der Konzern baut den ICE -, für Nahverkehrszüge, U-Bahnen und Lokomotiven.
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