Twitter mit skeptischem Blick in die Zukunft

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Guter Start ins Jahr, coronabedingter Boom könnte sich aber abschwächen. Aktie brach um fast neun Prozent ein.

Twitter blickt trotz eines Umsatzsprungs zum Jahresstart skeptisch in die Zukunft. Der coronabedingte Boom könne sich in den nächsten Quartalen abschwächen und das Nutzerwachstum verlangsamen, teilte der weltgrößte Kurznachrichtendienst am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit. Zudem stiegen Kosten und Ausgaben - unter anderem wegen Neueinstellungen. Am Aktienmarkt kam die Skepsis nicht gut an. Das Twitter-Papier brach nachbörslich fast neun Prozent ein.

Dabei war Twitter gut in das Jahr gestartet: Die Werbeeinnahmen legten im ersten Quartal um 32 Prozent auf 899 Millionen Dollar zu. Das lag über den Erwartungen von Analysten. Der Konzernumsatz kletterte um 28 Prozent auf 1,04 Milliarden Dollar. Inzwischen kommt Twitter auf 199 Millionen Nutzer täglich und damit ein Fünftel mehr als vor einem Jahr.

Fleets & Audio-App

Um die Nutzer weiter bei Laune zu halten, bietet Twitter mittlerweile Fleets an - Kurznachrichten, die wieder verschwinden und wie sie Snapchat etabliert hat - und testet auch eine Audio-App, die Clubhouse ähnelt. Zudem will Twitter Nutzern neue Wege anbieten, um über die Plattform Geld zu erwirtschaften. Auch Zukäufe stemmte das Unternehmen immer wieder - zuletzt erwarb es die Newsletter-Plattform Revue und die Podcast-Firma Breaker.

Bezüglich des jüngsten iPhone-Betriebssystems von Apple mit verschärften Datenschutzregeln gibt sich Twitter im Gegensatz zu Facebook bisher zurückhaltend. Es sei zu früh, um die genauen Auswirkungen zu kennen, hieß es. iPhone-Nutzer müssen bei dem Update dem sogenannten Tracking von Online-Aktivitäten zustimmen, was dazu führen dürfte, dass einige dies auch ablehnen, was wiederum weniger Daten für personalisierte Werbung bedeutet.

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