Türkische Lira verliert weiter an Wert

Die gravierenden innenpolitischen Turbulenzen in der Türkei schlagen auf die Landeswährung Lira durch. Seit Jahresbeginn büßte die Lira fast 30 Prozent an Wert ein. Am Donnerstag verlor sie gegenüber Dollar und Euro weiter. Für einen Dollar mussten drei Lira, für einen Euro 3,32 Lira hingelegt werden. Damit verlor die "türk lirasi", wie sie in der Landessprache heißt, innerhalb eines Tages weitere 2,5 Prozent gegenüber dem Euro.
Die Ursachen liegen auf der Hand: Am Donnerstag sind die Koalitionsverhandlungen zwischen der konservativ-islamischen Partei AKP und der sozialdemokratischen CHP endgültig gescheitert. Somit stehen Neuwahlen ins Haus. Zugleich gibt es in der Türkei massive Sicherheitsprobleme.
Seit Ende Juli wird das Land von Gewalttaten zwischen der Armee und den Rebellen der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK erschüttert. Dazu kommen die Angriffe und Gefechte des Islamischen Staat (IS) im türkisch-syrischen Grenzraum. Indes sieht der türkische Wirtschaftsminister Nihat Zeybekci noch keine Veranlassung, den Lira-Kurs durch staatliche Eingriffe zu stützen.
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