Türkische Börse bricht nach Luftangriff auf Soldaten ein

Die Türkei setzt ihre Angriffe in Syrien trotz Protesten fort
Für Unruhe sorgte vor allem die eskalierende Lage in der umkämpften syrischen Grenzregion Idlib.

Nach dem tödlichen Luftangriff auf türkische Soldaten in Syrien ist die Börse auf Tauchstation gegangen. Auch das Verbot von Leerverkäufen durch dieFinanzaufsicht konnte die Kursverluste am Freitag nicht bremsen. Der Leitindex brach zu Handelsbeginn um zehn Prozent ein und notierte am Vormittag noch fünf Prozent schwächer - was in
etwa den Verlusten anderer europäischer Börsenplätze wegen der Sorgen vor den Coronavirus-Folgen entsprach.

Die Lira fiel auf den niedrigsten Stand seit fast anderthalb Jahren, ein Dollar kostete mit 6,2640 Lira 0,9 Prozent mehr als am Vortag. Für Unruhe sorgte vor allem die eskalierende Lage in der umkämpften syrischen Grenzregion Idlib. Die Europäische Union warnt vor einer dramatischen Verschärfung des Konflikts.

33 türkische Soldaten waren nach Angaben aus Ankara am Donnerstag bei einem syrischen Luftangriff getötet worden. Die Nato kommt zu einer Sondersitzung zusammen, Russland, das in dem Bürgerkrieg auf der Seite Syriens steht, entsendet Kriegsschiffe ins Mittelmeer. Wegen der Gefechte sind in der Region fast eine Million Menschen auf der Flucht.

Die Türkei wird zudem syrische Flüchtlinge nach Angaben eines Insiders nicht mehr von der Weiterreise nach Europa abhalten.Verschärft wurde der Ausverkauf auch von der allgemeinen Furcht vor einer Coronavirus-Pandemie. Der Iran gehört zu den Ländern außerhalb Chinas, die am stärksten von dem Virus betroffen sind, und grenzt an die Türkei an. Die jüngsten Konjunkturdaten rückten dagegen in den Hintergrund. Mit einem überraschend kräftigen Jahresendspurt schüttelte das Land die Rezession ab.

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