Türkei verschärft Preiskontrollen

Die türkische Regierung will mit Druck auf Firmen die steigende Inflation einbremsen.

 Im Kampf gegen die hohe Inflation verstärkt die türkische Regierung im ganzen Land die Kontrolle von Preiserhöhungen. Innenminister Suleyman Soylo wies am Donnerstag die Gouverneure aller 81 türkischen Provinzen an, noch rigoroser gegen Geschäftsleute vorzugehen, die angesichts der wirtschaftlichen Turbulenzen die Preise für ihre Produkte deutlich anheben.

Die entsprechenden Kontrollen und Strafen sollten verschärft werden. Man müsse gegen jene vorgehen, die versuchten, aus dem Kursverfall der heimischen Währung Lira Vorteile zu ziehen.

Unternehmer müssen Preise begründen

Bereits am Montag hatte die Regierung von 114 Unternehmen eine Rechtfertigung für ihre Preispolitik gefordert. Zuvor waren den Angaben zufolge knapp 4.000 Unternehmen untersucht worden. Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte seine Landsleute aufgefordert, Geschäfte zu melden, die ihre Preise auffallend kräftig angehoben hätten. Am Dienstag kündigte die Regierung bei zahlreichen Gütern eine Preissenkung von zehn Prozent an.

Die Teuerungsrate in der Türkei war im September auf fast 25 Prozent gestiegen, die Lira büßte seit Jahresbeginn rund 40 Prozent an Wert ein. Ausgelöst wurde die Entwicklung unter anderem von der Sorge vor einer zu großen Einflussnahme Erdogans auf die eigentlich unabhängige Notenbank. Der Präsident fordert trotz der hohen Inflation niedrigere Zinsen. Hinzu kommt ein Streit der Türkei mit dem NATO-Partner USA über die Inhaftierung eines amerikanischen Pastors, der bereits in gegenseitigen Sanktionen mündete.

 

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