Türkei sponsert Urlaubsflüge aus Russland
Um weitere Stornierungen von Urlaubsreisen aus Russland zu verhindern, will die Türkei jedem russischem Ferienflieger in den kommenden zwei Monaten 6000 Dollar (5.274 Euro) für Flugbenzin bezahlen. Die Regierung habe sich zu dem Schritt entschlossen, weil befürchtet werde, die Rubelkrise könne die Zahl russischer Touristen einbrechen lassen, meldete die türkische Presse am Mittwoch.
Ein deutlicher Rückgang bei Frühbuchungen für die diesjährige Saison habe die Regierung zu der Initiative veranlasst, hieß es in den Berichten. Damit würden Stornierungen verhindert, wurde Ministerpräsident Ahmet Davutoglu zitiert. Die türkische Fremdenverkehrsbranche begrüßte den Schritt. Mit rund 4,5 Millionen Besuchern im Jahr stellen die Russen nach den 5,2 Millionen Deutschen die zweitgrößte Gruppe der Türkei-Touristen. Insgesamt zählte das Land im vergangenen Jahr knapp 37 Millionen Besucher.
Neben Russland sollen auch Urlaubsflieger aus dem Nachbarland Iran von der türkischen Flugbenzin-Spende profitieren. Die Zahl der iranischen Touristen in der Türkei war im vergangenen Jahr um 33 Prozent auf 1,6 Millionen Menschen gestiegen.
Gedämpfte Kauflaune
Der schwache Rubel dämpft auch die Kauflaune russischer Touristen in Tschechien. Russische Gäste gaben im Jänner um 61 Prozent weniger aus als im Vorjahresmonat. Das zeigen am Mittwoch veröffentlichte Zahlen der Firma Global Blue, die Einkäufe von Touristen aus Nicht-EU-Ländern erfasst, die sich die Mehrwertsteuer rückvergüten lassen. Demnach blieb vor allem die Mittelschicht weg, während das hochpreisige Luxussegment weniger betroffen war.
Dennoch kauften russische Gäste mehr ein als jede andere Nation. Die tschechischen Konsulate hätten im Vorjahr 324.000 Visa an Russen vergeben, 23 Prozent weniger als 2013, berichtete die Agentur CTK.
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