Tschechien will Prager Schinken schützen lassen

Tschechien will die Rezeptur für die Fleischspezialität Prager Schinken europaweit unter Schutz stellen. Der Antrag an die Europäische Kommission stoße auf Widerstand aus Deutschland, Österreich, Italien und Slowenien, teilte das Agrarministerium in Prag am Dienstag mit.
Die tschechischen Erzeuger beschreiben das Produkt als Schinken mit einer ovalen Form, der nach dem Brühen kurz geräuchert wurde. Doch Italiener kennen Prosciutto di Praga als Schinkenspezialität aus der Region um Triest. Auch in Deutschland verwenden Fleischer für ihren Prager Schinken teils andere Gewürze und Zutaten.
"Prager Schinken" sei ein allgemein bekannter Begriff, der langfristig für Produkte verwendet wird, die mit anderer Rezeptur auch in anderen EU-Ländern hergestellt werden, argumentieren die Nachbarländer.
Suche nach Einigung
In den kommenden sechs Monaten wird Tschechien mit den betreffenden Ländern verhandeln, um eine mögliche Einigung zu erzielen. Sollte dies nicht gelingen, wird über den Antrag in einer Abstimmung aller Mitgliedsstaaten im Ausschuss für Qualitätspolitik landwirtschaftlicher Produkte entschieden.
Das EU-Siegel "Garantiert traditionelle Spezialität" verbürgt eine bestimmte Zusammensetzung und Herstellung des Lebensmittels.
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