Trendwende bei Ölpreisen möglich
Nach dem monatelangen Preiseinbruch bei Rohöl rätseln die Finanzmärkte nun, ob der Tiefpunkt erreicht ist. Die Internationale Energieagentur (IEA) sah am Freitag zumindest langfristig Anzeichen für eine Trendwende. Ölstaaten außerhalb der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) würden im Jahr 2015 ihre Fördermengen nicht so stark anheben wie bisher erwartet, begründete die IEA ihre Einschätzung. Da aber die Nachfrage stagniert, könnten die Preise kurzfristig sogar weiter fallen.
Förderprojekte verschoben
Insgesamt dürfte die Förderung außerhalb der OPEC um 350.000 Barrel pro Tag niedriger ausfallen als zuletzt gedacht. Einige Unternehmen hätten auf die niedrigen Preise reagiert und neue Förderprojekte verschoben oder teilweise ganz aufgegeben. Vor allem Kolumbien sei für die Entwicklung verantwortlich. Die Förderung in den USA werde hingegen nur leicht zurückgeschraubt. Insgesamt dürfte daher die Überversorgung an den Märkten abnehmen.
Eine stärkere Preiserhöhung kann aber auch längerfristig ausgeschlossen werden, zumal Ölhändler derzeit dazu übergehen, den Rohstoff in Supertrankern auf hoher See zu bunkern (der KURIER berichtete).
Am Freitag stiegen die Ölpreise zunächst wieder leicht an. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im März kostete in der Früh 48,74 US-Dollar (41,6 Euro) - 47 Cent mehr als am Donnerstag. Ein Fass der US-Sorte WTI verteuerte sich um 49 Cent auf 47,22 Dollar.
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