Touristen-Bim fährt noch immer Verluste ein
Die gelb-schwarz gebrandete und mit Info-Kopfhörern ausgestattete Touristen-Straßenbahn dreht seit April 2009 täglich ihre Runden entlang der Wiener Ringstraße. Für die Wiener Linien, die das Gefährt betreiben, ist die Attraktion auch nach vier Jahren weiterhin ein Verlustgeschäft.
"Der Break-even-Point (ausgeglichenes Ergebnis, Anm.) wurde 2012 noch nicht erreicht", räumte ein Sprecher der Verkehrsbetriebe gegenüber der APA ein. Man sei aber zuversichtlich, es noch im laufenden Jahr in die Gewinnzone zu schaffen.
Mehr Umsatz, höhere Auslastung
Gleichzeitig war die Sitzplatzauslastung der auf Sightseeing getrimmten Straßenbahn alten Typs von ursprünglich 26,5 Prozent auf 32,2 Prozent im Jahr 2011 gestiegen. Für 2012 weisen die Wiener Linien eine Auslastung von mehr als 40 Prozent aus. Laut eigenen Angaben wurden im Vorjahr 68.000 Fahrgäste gezählt. Damit gebe es kontinuierliches Wachstum bei Passagieren und Umsatz.
Konzept bleibt unverändert
Heuer noch soll die "Vienna Ring Tram" dann auch aus der Verlustzone kommen - auch durch Kostensenkungen. Welche Maßnahmen konkret folgen sollen, werde in den nächsten Wochen und Monaten noch erarbeitet, so der Wiener-Linien-Sprecher. "Es kommt aber weder zu einer Verlängerung der Intervalle noch zu einer Verkürzung der Betriebszeiten." Derzeit ist die Spezial-Bim täglich zwischen 10.00 und 18.00 Uhr im 30-Minuten-Takt unterwegs, sie funktioniert nach dem "Hop on Hop off"-Prinzip.
Nach dem Motto: Gut Ding braucht Weile
Seitens der Verkehrsbetriebe argumentiert man, dass Touristenattraktionen eben ihre Zeit bräuchten, um sich am Markt etablieren zu können und etwa in die diversen Reiseführer Eingang zu finden. Die Wiener Linien wollen demnächst die Bewerbung noch einmal verstärken.
Das Kontrollamt sah 2011 den Grund für die roten Zahlen in zu optimistischen Annahmen der Wiener Linien. Diese waren ursprünglich davon ausgegangen, ein ausgeglichenes Ergebnis bereits bei einer 25-prozentigen Auslastung mit einer Unschärfe von plus/minus fünf Prozent zu schaffen. Dafür hatte man aber mehr höherpreisige Tickets verkaufen müssen.
Preise
Eine Ringrunde kostet ganze sieben Euro, ein 24-Stunden-Ticket neun Euro - in Kombination mit einer herkömmlichen Öffi-Tageskarte 14 Euro.
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