Tourismus: Städte und Berge stark, Thermen eher schwach

Die deutliche Belebung des Sommertourismus in Österreich ist einer Analyse des Wirtschaftsforschungsinstituts (Wifo) vor allem einer starken Entwicklung im Städte- und Bergtourismus geschuldet. 53 Prozent aller Nächtigungen entfielen von Mai bis August auf alpine Gebiete, 18 Prozent auf Städte. Von den Nächtigungen in Ballungszentren wiederum entfielen 70 Prozent auf Wien, so das Wifo am Dienstag.
"Mischregionen"
Auch sogenannte Mischregionen wie das Traun- oder Mühlviertel in Oberösterreich bzw. das Mostviertel in Niederösterreich trugen mit rund 21 Prozent wesentlich zur Nächtigungsbilanz bei. Die übrigen 8 Prozent der Sommernächtigungen entfielen dem Wifo zu Folge auf "Regionen mit Wellness- und Kulinarik-Schwerpunkt" wie dem Innviertel, der West-, Süd- und Oststeiermark oder dem Süd-, Mittel-und Nordburgenland.
Thermen stagnieren
Nach diesen Zahlen stiegen die Nächtigungen in Städten um 6,3 Prozent, in Mischregionen um 3,8 Prozent und in alpinen Regionen um 3,7 Prozent - in den sogenannten Wellness- und Kulinarik-Regionen hingegen gab es im Vergleich zur Vorjahresperiode ein Minus von 0,7 Prozent. Dieser Regionstyp, in dem Thermeninfrastruktur teils öffentlich (vor-)finanziert ist, liefert nach anfänglichen Erfolgen derzeit nicht die angestrebten Impulse in den peripher gelegenen Regionen mit schwächerer Wirtschaftsstruktur.
Städte boomen

Abkühlung in den Bergen
Dass auch die Bergregionen stetig an Touristen-Beleibtheit gewannen, könnte laut Wifo auf den voranschreitenden Klimawandel zurückzuführen sein. Während der Wintersport zunehmend von Wetterunsicherheit geprägt sei, böten sich die Berge in heißer werdenden Sommermonaten verstärkt als kühleres Urlaubsziel an. Umgekehrt scheine der Städtetourismus aber nicht unter den hohen Sommertemperaturen zu leiden.
Von Mai bis September gab es österreichweit wie berichtet 62,48 Millionen Übernachtungen, ein Plus von 3,9 Prozent gegenüber dem selben Zeitraum 2014.
Kommentare