Topmanager müssen Einbußen hinnehmen

Für Österreichs Topmanager sind die fettesten Zeiten vorerst vorbei. Viele haben ihre mit einem Bonus verknüpften Ziele nicht erreicht, der variable Teil ihres Gehalts verringerte sich folglich. Ihr Gesamteinkommen fiel um knapp zwei Prozent, wie aus dem aktuellen Vergütungsreport der Beratungsgesellschaft Kienbaum hervorgeht.
Schlechte Aussichten
Abteilungsleiter verdienen hingegen rund ein Prozent und Teamleiter gut zwei Prozent mehr - weil ihr Einkommen nur zu einem geringeren Teil von erfolgsabhängigen Anteilen abhängt. Damit rücken die Einkommen der Mitarbeiter ein wenig zusammen. Da die Prognosen für die Wirtschaft in Österreich schlecht sind, könnte es bei der Gesamtvergütung des oberen Managements zu weiteren Rückgängen kommen, meint Kienbaum-Experte Alfred Berger.
Im Schnitt liegt das Jahresgehalt der Geschäftsführer bei 292.000 Euro (minus 1,72 Prozent). Bereichsleiter verdienen im Schnitt 179.000 Euro (minus 2,23 Prozent), Abteilungsleiter 119.000 Euro (plus 0,85 Prozent) und Teamleiter 87.000 Euro (plus 2,35 Prozent). Das Durchschnittsgehalt von Spezialisten beträgt 56.000 Euro (plus 1,82 Prozent) und das von Sachbearbeitern 41.000 Euro (plus 5,13 Prozent).
Geschäftsführer erhalten nun nur mehr 25 Prozent ihres Gesamteinkommens aus variablen Anteilen, früher waren es 30 Prozent. Bei Bereichsleitern ging der Anteil des variablen Einkommens von 23 auf 16 Prozent zurück. Bei Sachbearbeitern und Spezialisten wird eine variable Vergütung hingegen üblicher. Gut ein Viertel der Sachbearbeiter und mehr als die Hälfte der Spezialisten erhalten inzwischen erfolgsabhängige Teile in ihrem Gesamteinkommen. Ihre Leistung wird aber meist individuell gemessen und nicht an den Unternehmenskennzahlen festgemacht.
Insgesamt ist 2015 im Vergleich zu 2014 die Grundvergütung bei den Befragten um 2,9 Prozent gestiegen, die variable Vergütung hingegen um 6 Prozent gefallen.

Die Studie beziffert auch den Zusammenhang zwischen akademischer Ausbildung und Gehalt. Demnach verdienen Bachelor (FH) im Schnitt 32.800 Euro, Bachelor der Uni 33.900 Euro, Master FH/Magister/Diplom FH 38.500, Master Uni/Magister/Diplom Uni 39.700 und Doktoranden 45.900 Euro.
Während in Wien um zehn Prozent mehr als im Österreich-Schnitt gezahlt werden, sind es im Burgenland um 10 Prozent weniger. In Tirol, Niederösterreich, Salzburg und Oberösterreich liegen die Einkommen über dem Schnitt, in Kärnten, Vorarlberg und der Steiermark darunter.
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