Freihandelszone für 625 Millionen Afrikaner fixiert

Gruppenbild der afrikanischen Staats- und Regierungschefs mit dem Weltbank-Präsidenten
26 afrikanische Länder unterzeichneten in Sharm el-Sheik das Handelsabkommen.

Es ist ein historischer Schritt: Staats- und Regierungschefs aus 26 Ländern Afrikas haben am Mittwoch im ägyptischen Badeort Sharm el-Sheikh (Scharm el Scheich) eine gemeinsame Freihandelszone vereinbart. Die Dreier-Freihandelszone (TFTA) soll drei bereits bestehende Handelsblöcke des Kontinents integrieren und den Warenverkehr zwischen Staaten mit einer Bevölkerung von insgesamt rund 625 Millionen Menschen erleichtern.

"Vernetzung Afrikas"

Der Gastgeber des Treffens, der ägyptische Präsident Abdel Fattah al-Sisi, nannte die Unterzeichnung einen "wichtigen Schritt bei der Vernetzung Afrikas". Weltbankpräsident Jim Yong Kim sagte, die TFTA werde "enormen Fortschritt" bringen und den gesamten Kontinent nach vorne bringen.

Freihandelszone für 625 Millionen Afrikaner fixiert
Egyptian President Abdel Fattah al-Sisi (R) delivers a speech at the Tripartite Summit of Africa's three major regional economic committees; the Common Market for Eastern and Southern Africa (COMESA), the South African Development Community (SADC), and the East African Community (EAC), aimed at unifying them into one trade bloc in Sharm el-Sheikh, Egypt, in this June 10, 2015 handout photo provided by The Egyptian Presidency. REUTERS/The Egyptian Presidency/Handout via Reuters. 

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Die drei bestehenden Handelszonen in Afrika sind die Ostafrikanische Gemeinschaft (EAC), die Südafrikanische Entwicklungsgemeinschaft (SDAC) und der Gemeinsame Markt für Ost-und Südafrika (Comesa) mit einem Bruttoinlandsprodukt von insgesamt mehr als 900 Milliarden Euro. Mitglieder sind relativ entwickelte Volkswirtschaften wie Südafrika oder Ägypten und Länder, denen großes Wachstumspotenzial vorausgesagt wird, wie Angola, Äthiopien oder Mosambik. Zur Unterzeichnung in Ägypten reisten unter anderem Simbabwes Präsident Robert Mugabean, der äthiopische Regierungschef Hailemariam Desalegnoder Kenias Vizepräsident William Ruto.

Die Verhandlungen begannen bereits vor mehr als fünf Jahren. In der Vereinbarung werden Lösungen für Probleme wie Streitigkeiten oder der Schutz kleiner Unternehmen geboten, wie Unterhändler sagten. Bisher werden nur zwölf Prozent des Handels in Afrika zwischen Ländern des Kontinents abgewickelt.

Hohe Erwartungen

Der ägyptische Handelsminister Munir Fachri Abdel Nur sagte der Nachrichtenagentur AFP, die TFTA werde den Handel fördern und Investitionen anlocken, den Infrastrukturausbau beschleunigen und den Bau von Produktionskapazitäten. Ägypten etwa erwarte, in den kommenden fünf Jahren Waren im Wert von fünf Billionen Dollar in Länder der TFTA zu exportieren.

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