Teurer Sprit gefährdet gutes Konsumklima

Der Eurozone droht heuer eine Rezession, nur Deutschland wird laut jüngsten Prognosen dem Abschwung trotzen. In Europa blickt man daher gespannt auf den "Wirtschaftsmotor des Kontinents". Die gute Nachricht: Die Stimmung unter den deutschen Konsumenten ist derzeit so stark wie seit einem Jahr nicht mehr, wie die GfK-Marktforscher am Dienstag mitteilten. Auch Konjunkturflaute und hohe Benzinpreise können der guten Laune wenig anhaben. Vorerst.
Denn dem Aufwärtstrend droht bei weiter hohen Ölpreisen ein rasches Ende. "Es würde die Konsumfreude beeinträchtigen", sagte GfK-Experte Rolf Bürkl. "Denn das Geld kann nur einmal ausgegeben werden." Ökonomen sehen dies ähnlich. "Das größte Risiko ist der Höhenflug der Ölpreise", warnte WestLB-Volkswirt Jörg Lüschow. "Sollte er noch eine Weile anhalten, wird ein Teil der Einkommenszuwächse wieder aufgezehrt." Erste Inflationsdaten aus den Bundesländern zeigen bereits, dass höhere Energiekosten die Verbraucherpreise im Februar nach oben getrieben haben.
Hoffnung privater Konsum

Da die Weltkonjunktur schwächelt, ruhen die Hoffnungen derzeit auf dem privaten Konsum: Er soll der deutschen Wirtschaft in diesem Jahr eigentlich ein kleines Wachstum von rund 0,5 Prozent retten, während die Gesamtleistung der 17 Euro-Länder wohl schrumpften dürfte.
Für 2012 erwartet die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) einen Anstieg des Privatkonsums um ein Prozent. "Er wird damit einen wesentlichen Beitrag dazu leisten, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr nicht in die Rezession abgleiten wird", betonten die Nürnberger Experten. Sie befürchten aber auch, dass teures Tanken und Heizen die Deutschen vorsichtig macht.
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