Telekom Austria erhöht Dividende, Betriebsrat dagegen

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Massive Kritik, Betriebsrat argumentiert mit Personaleinsparungen und den hohen 5G-Investitionen.

Die teilstaatliche Telekom Austria hat angekündigt, die Dividende für 2019 von 0,21 auf 0,23 Euro pro Aktie zu erhöhen. Mitte Oktober 2019 wurden den Aktionären noch 0,21 Cent in Aussicht gestellt.  Als Grund für die Korrektur nach oben nennt das Unternehmen nun die „verbesserte operative und wirtschaftliche Entwicklung“.Der Betriebsrat spricht sich in einer Aussendung vehement gegen die Erhöhung der Dividende aus. Es gebe laufend massive Einschnitte bei der Belegschaft, der Vorstand initiiere im Auftrag der Eigentümer ein Kosteneinsparungs- und Personalrestrukturierungsprogramm nach dem anderen, kritisiert Holding-Betriebsrat Alexander Sollak. Mit Hinweis auf den Kostendruck seien die Mitarbeiter mit einer bescheidenen KV-Erhöhung von plus 2,2 Prozent abgespeist worden. Gehe es aber um die Aktionäre, „ist es kein Problem, die Dividende um 9,52 Prozent zu erhöhen und mehr als 152 Millionen Euro auszuschütten“.

Telekom Austria erhöht Dividende, Betriebsrat dagegen

Telekom-Betriebsrat Alexander Sollak

 

Hohe Kosten für 5G-Ausbau

 

Sollak weist auf die hohen Kosten für den Ausbau des 5G-Netzes in Österreich hin. In dieser Phase dem Unternehmen Finanzmittel durch eine Dividendenerhöhung zu entziehen, sei aus Sicht des Betriebsrates „einfach nur verantwortungslos und daher klar abzulehnen“. Mehrheitseigentümer der Telekom ist der mexikanische America-Movil-Konzern.

Das Verhältnis zwischen dem Management und den Belegschaftsvertretern  ist seit längerem eingetrübt. Telekom-Chef Thomas Arnoldner hatte etlichen freigestellten Betriebsräten die Gehälter gekürzt, weil sie gegen das Privilegierungsverbot   verstoßen hatten, der KURIER berichtete. 

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