Teilbetriebspause bei voestalpine in Krieglach mangels Aufträgen

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Keine Langrohrfertigung seit Ende September. 120 Mitarbeiter wurden für eine Woche in den Überstundenabbau geschickt.

Das Werk der voestalpine Rotec GmbH im obersteirischen Krieglach hat konjunkturbedingt eine Vertriebslinie für eine Woche stillgelegt. Der Konzern bestätigte am Freitag die der APA vorliegenden Informationen. Die Pause war im August 2019 mit dem Betriebsrat abgesprochen worden. Zu Kündigungen wie in anderen Werken kam es in Krieglach nicht. Am Montag wird der gesamte Betrieb wieder aufgenommen.

Seit Ende September stehen die Maschinen einer Linie im Mürztal still: Eine produktionsfreie Woche wurde im Bereich der Langrohrfertigung von den Leitungsgremien beschlossen. Der Konzern erklärte die Maßnahme am Freitag mit einem Konjunkturtief und verwies dabei auf die schlechte Weltwirtschaftslage. Insgesamt wurden knapp 120 Mitarbeiter, was in etwa einem Drittel der rund 380 Beschäftigten entspricht, in "Zwangsurlaub" geschickt. Die Mitarbeiter brauchten dafür Kontingente aus ihren Überstunden-Pools ab, die sie auch für solche Fälle befüllen.

Unter Beobachtung

Der Betrieb wird zwar am Montag wieder voll aufgenommen, aber vorerst soll die Lage in den kommenden Wochen beobachtet werden und dann über weitere Schritte entschieden werden. Die momentan etwas undurchsichtige Wirtschaftslage würde eine konkrete Einschätzung über weitere Schritte nicht ermöglichen, hieß es seitens des voestalpine.

Der Standort Krieglach produziert im Drei-Schichtbetrieb jährlich bis zu 35.000 Tonnen gezogene Präzisionsstahlrohre. Die Abnehmer dafür kommen zumeist aus der Automobilbranche. Im eigenen "Technology Center" werden darüber hinaus komplexe Fertigungsanlagen vor Ort konstruiert, gebaut und in Betrieb genommen. Die voestalpine Rotec GmbH, Hauptsitz der international agierenden voestalpine Rotec Gruppe, erzielte laut Konzernangaben im Geschäftsjahr 2018/19 einen Umsatz von rund 94 Mio. Euro. Das EGT lag laut den Daten im WirtschaftsCompass bei 7,65 Mio. Euro, der Cashflow bei 9,70 Mio. Euro.

Kostenbremse

Der Stahlkonzern voestalpine hatte schon im August massive Probleme in seiner Automotive-Sparte gemeldet und stieg auf die Kostenbremse. Nach dem Gewinneinbruch im ersten Geschäftsquartal 2019/20 sollte innerhalb des Konzerns kräftig gespart werden. Das sollte künftig jährlich Einsparungen von 100 Mio. Euro bringen. Erst im Juli waren am Standort Kindberg, ebenfalls im obersteirischen Mürztal, bei der voestalpine Tubulars 125 Mitarbeiter von 1.300 zur Kündigung angemeldet.

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