Technologie "Made in Austria" in den USA gefragt

Ein Mann mit Brille gestikuliert vor einem unscharfen Hintergrund.
Der wiedererstarkte US-Automarkt lockt vermehrt heimische Betriebe nach Übersee.

Der nach dem Einbruch 2009 mit viel Steuergeld wiedererstarkte US-Automarkt lockt vermehrt heimische Betriebe nach Übersee. Vor allem neue Technologien im Bereich Umwelt- und Energieeffizienz, aber auch leichtere Materialen und innovative Fertigungstechniken sind gefragt.

Der Autokonzern Chrysler wählte erst kürzlich den oberösterreichischen Anlagenbauer Anger Machining als zentralen Technologielieferant für den Start des größten Getriebewerkes der USA in Indiana aus. Anger stattet Chrysler mit sieben Bearbeitungsmaschinen für die neueste Generation von 9-Gang-Automatikgetrieben aus. Auftragswert: Mehr als 15 Millionen Euro.

Autozulieferer wie Polytec , Tiger Lacke oder AVL-List mischen schon seit Jahren erfolgreich in der US-Autoindustrie mit. AVL-List kann vor allem mit Know-how im Bereich alternativer Antriebstechnik punkten.

Erst im April eröffnete der steirische Leiterplattenhersteller AT&S eine eigene Niederlassung in Chicago, um den US-Automarkt noch besser bearbeiten zu können. "Das Auto wird zum Technologieträger, Automotive ist der Wachstumsmarkt für uns", begründete AT&S-Vorstandschef Andreas Gerstenmayer den Schritt.

Der oberösterreichische Autozulieferer Miba ist schon seit 1989 mit Produktionen in den USA vertreten. 2010 startete er mit einem eigenen Werk in Ohio, das die nordamerikanische Automobilindustrie mit hoch belastbaren Antriebskomponenten und -modulen beliefert. 70 Mitarbeiter sind dort beschäftigt. Weitere Investments in den USA werden nicht ausgeschlossen: "Wir folgen unseren Kunden", so ein Miba-Sprecher. Von den 70 Millionen Euro, die im laufenden Geschäftsjahr investiert werden, fließen etwa 40 Prozent in die USA oder nach China.

Mautsysteme

Groß in den US-Markt eingestiegen ist auch der heimische Mautsystemspezialist Kapsch TrafficCom mit mittlerweile vier US-Niederlassungen. Erst Ende Juli zog das Unternehmen einen Großauftrag im Wert von 79 Mio. Dollar (64,5 Mio. Euro) an Land. Die US-Tochter erhielt den Zuschlag für die Entwicklung, Implementierung und Integration eines sogenannten "Managed Lane"-Systems auf zwei Autobahnen in Texas. Managed Lanes sind gebührenpflichtige Fahrspuren, die je nach Verkehrsaufkommen unterschiedlich organisiert werden können. Das Projekt zählt laut Firmenaussendung zu den "neuesten und modernsten Mautsystemen ganz Nordamerikas". Für Firmenchef Georg Kapsch ist der Zuschlag "ein Meilenstein für Kapsch in Nordamerika".

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