Großdemo gegen Massentierhaltung

epa03544372 People hold a banner reading 'Ilse tortures rabbits! How long will it last?' as they demonstrate against the practices of the agribusiness in Berlin, Germany, 19 January 2013. Ilse Aigner is the German Agriculture Minister. According to the organizers, around 25,000 protesters gathered at Paul Loebe House to demonstrate under the motto 'We are fed up with the agribusiness'. EPA/Marc Tirl
Rund 25.000 Menschen forderten vor dem Kanzleramt die Abkehr von der industriellen Landwirtschaft.

Tausende Menschen haben während der Grünen Woche in Berlin für eine Abkehr von der industriellen Landwirtschaft demonstriert. Nach Angaben der Organisatoren zogen rund 25.000 Menschen am Samstag vor das Bundeskanzleramt. Die Polizei nannte keine Teilnehmerzahl.

Wie in den Vorjahren protestierten die Demonstranten unter anderem gegen Massentierhaltung, Pestizideinsätze auf Feldern und einen wachsenden Preisdruck auf Kleinbauern. Der BUND rief dazu auf, sich nicht von der Grünen Woche blenden zu lassen. "Hinter dem schönen Schein der Messestände verbirgt sich millionenfaches Tierleid."

Großer Andrang

Großdemo gegen Massentierhaltung
epa03544341 More than 2,500 different types of beer are on display at the International Green Week in Berlin, Germany, 19 January 2013. The International Green Week takes place until 27 January 2013. EPA/STEPHANIE PILICK
Auf der weltgrößten Agrarmesse begrüßten die Veranstalter am Sonntagmittag die 100.000. Besucherin. Damit zeichnete sich am ersten Messe-Wochenende ein ähnlich großer Andrang wie im Vorjahr ab, wie Sprecher Wolfgang Rogall sagte.

Bis zum nächsten Sonntag (27. Jänner) werden insgesamt mehr als 400.000 Besucher erwartet. "Das ist der übliche starke Auftakt", sagte Rogall am dritten Messetag in den Hallen am Funkturm. "Die Besucher naschen sich hier durch die Länder."

Existensbedrohend

Der Vorsitzende des deutschen Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND), Hubert Weiger, forderte unterdessen vor dem Kanzleramt neue Weichenstellungen in der Agrarpolitik. Bauern- und kirchliche Hilfswerke kritisierten, die Liberalisierung der Agrarmärkte bedrohe bäuerliche Betriebe und die Existenz vieler Bauernfamilien in den armen Ländern. Neben Umwelt-, Tier- und Verbraucherschützern waren auch zahlreiche Landwirte zu der Demonstration gekommen. Rund 70 Traktoren fuhren durch die Hauptstadt.

"Abwegig"

Großdemo gegen Massentierhaltung
epa03542773 German Minister of Food, Agriculture and Consumer Protection Ilse Aigner (CSU) is welcomed with a backpack by her Austrian colleague Nikolaus Berlakovich (R) during the opening tour of the Green Week in berlin, Germany, 18 January 2013. Mayor of Berlin Klaus Wowereit (SPD, C) looks on. Berlin International Green Week is a trade fair for agriculture, horticulture and various food industries which takes place at the trade fair halls under the Berlin Radio Tower from 18 till 27 January 2013. Photo: WOLFGANG KUMM EPA/WOLFGANG KUMM
Die deutsche Agrarministerin Ilse Aigner (CSU) wies die Kritik der Demonstranten als "abwegig" zurück. Wer eine Agrarwende fordert, muss sehen, was Deutschland hier schon geleistet hat: Wir sind bei der Ökologisierung der Landwirtschaft weiter als die meisten Staaten Europas." Bei einer Konferenz am Rande der Grünen Woche sprach sich Aigner mit Regierungsvertretern aus rund 80 Ländern dafür aus, mehr in die Landwirtschaft in Entwicklungsländern zu investieren.

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