Tanktouristen schrauben Spritverbrauch in die Höhe

Eine Preistafel für Kraftstoffe wie Diesel, Benzin und Super mit einem stilisierten Elefanten.
Diesel in Österreich billiger als etwa in Italien. Anstieg sorgt für 70 Mio. Euro Mehreinnahmen fürs Budget.

Der neue Finanzminister darf sich freuen, die Umwelt leidet jedoch: Wie schon 2012 sind auch heuer viele Menschen aus den Nachbarländern zum Tanken nach Österreich gekommen. Diesel ist, auch aufgrund der steuerlichen Begünstigung, nämlich hierzulande billiger als beispielsweise in Italien. Das schraubte den Spritverbrauch Österreichs 2013 nach ÖAMTC-Schätzung um 2 Prozent auf knapp 9,75 Mrd. Liter in die Höhe.

Ein Tankdeckel mit der Aufschrift „Diesel“ und Wassertropfen.
Das Wort «Diesel» auf einer vom Regen nassen Zapfpistole am Mittwoch (13.04.2011) an einer Tankstelle in Frankfurt (Oder). Die EU-Kommission will die Sprit-Steuersätze in Europa reformieren. Der Schritt ist umstritten, denn deutsche Politiker befürchten eine Verteuerung von Dieselkraftstoff. Die EU-Behörde schlug am Mittwoch in Brüssel eine Überarbeitung des EU-Energiesteuergesetzes vor. Foto: Patrick Pleul dpa/lbn +++(c) dpa - Bildfunk+++
Verantwortlich dafür sei der Tanktourismus und der dadurch gestiegene Dieselverbrauch, so ÖAMTC-Expertin Elisabeth Brandau in einer Aussendung am Montag. Der Benzinverbrauch sei nämlich um rund 5 Prozent zurückgegangen, obwohl die Zahl der zugelassenen Benzinautos bis Oktober 2013 leicht um 0,24 Prozent gestiegen sei. Dementsprechend dürfte auch der Verbrauch der heimischen Diesel-Pkw-Flotte gesunken sein.

Für den gestiegenen Tanktourismus sprächen auch Asfinag-Zahlen. Von Oktober 2012 bis Oktober 2013 seien auf Ostösterreichs Autobahnen um 3 Prozent mehr Lastwagen über 3,5 Tonnen unterwegs gewesen. Nach Hochrechnung des Autofahrerklubs führte dieser Anstieg zu einer vierprozentigen Erhöhung des Dieselkonsums. Ins Budget fließen durch den Mehrverbrauch rund 70 Mio. Euro.

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