Talfaht der Wirtschaft der Eurozone abgebremst

Talfaht der Wirtschaft der Eurozone abgebremst
Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft erhöhte sich im November um 0,5 auf 47,8 Zähler.

Die Wirtschaft der Eurozone hat im November ihre Talfahrt überraschend verlangsamt. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - stieg um 0,5 auf 47,8 Zähler, wie der Finanzdienstleister S&P Global am Mittwoch zu seiner Umfrage unter tausenden Firmen bekanntgab. Damit näherte sich das an den Finanzmärkten stark beachtete Barometer wieder etwas der Wachstumsmarke von 50 Zählern, blieb aber den fünften Monat in Folge unter darunter.

Experten hatten für den November hingegen einen leichten Rückgang auf 47,0 Zähler erwartet.

Dass sich die Talfahrt nun abschwächte, hat aus Sicht von S&P Global mehrere Gründe: Dazu zählen verringerte Auftragsverluste, nachlassende Lieferengpässe und verbesserte Geschäftsaussichten - auch weil sich der Preisdruck abschwächte, und zwar vor allem in der Industrie.

"Der erneute Rückgang der Wirtschaftsleistung im November erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Eurozone in eine Rezession abrutscht", sagte S&P Global Market Intelligence-Chefvolkswirt Chris Williamson. "Bislang deuten die Daten für das vierte Quartal 2022 darauf hin, dass das BIP mit einer vierteljährlichen Rate von knapp über 0,2 Prozent schrumpft."

Auch der Vizechef der Europäischen Zentralbank (EZB), Luis de Guindos, geht davon aus, dass das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im Euroraum im laufenden vierten Quartal im Zuge der Energiekrise und anhaltend hoher Inflation wahrscheinlich auf Talfahrt gehen wird. Im Sommer war noch ein kleines Plus beim BIP von 0,2 Prozent herausgesprungen. Die EU-Kommission geht davon aus, dass die Wirtschaft in der Eurozone und auch in Deutschland über den Winter in die Rezession rutscht.

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