Tadel vom Papst für ThyssenKrupp

Papst Franziskus gestikuliert während einer Rede vor einem Mikrofon.
Der deutsche Konzern will hunderte Jobs in Italien streichen - sehr zum Ärger von Franziskus.

Tadel vom Papst setzt es für den deutschen Stahl- und Industriegüterkonzern ThyssenKrupp. Grund für Franziskus‘ mahnende Worte sind die geplanten Stellenstreichungen im Werk im italienischen Terni. "Ich bringe meine tiefe Besorgnis über die schlimme Situation vieler Familien wegen des Projekts der Firma ThyssenKrupp zum Ausdruck", sagte der Pontifex am Mittwoch bei der Generalaudienz in Rom.

"Mit Arbeit spielt man nicht", sagte Papst Franziskus. Und: "Ich appelliere erneut, dass nicht die Logik des Profits gewinnen darf, sondern die der Solidarität und Gerechtigkeit", forderte er. Wer Arbeitsplätze streiche, um mehr Geld zu verdienen, nehme auch den Menschen ihre Würde.

Der deutsche Konzern hatte im Juli ein Sparprogramm für das Stahlwerk in Süditalien angekündigt. Dem sollen rund 550 der derzeit 2.600 Stellen zum Opfer fallen, die italienischen Gewerkschaften haben bereits Widerstand angekündigt.

Ein ThyssenKrupp-Sprecher wies auf Anfrage darauf hin, dass das Unternehmen unverändert an seinen Plänen festhalte. Bisher habe es jedoch noch keine Gespräche zur Umsetzung der geplanten Maßnahmen gegeben. Das italienische Werk soll in den vergangenen fünf Jahren mehrere hundert Millionen Euro Verlust gemacht haben.

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