Swarovski baut am Stammsitz Wattens 200 Mitarbeiter ab

Das Swarovski-Gebäude in Wattens, Tirol, mit dem Firmennamen auf dem Dach.
Maßnahmen sollen über natürliche Fluktuation abgefedert werden.

Der Kristallkonzern Swarovski baut an seinem Stammsitz im Tiroler Wattens 200 Mitarbeiter ab. "Aufgrund des Volumenrückgangs und des daraus resultierenden Kostendrucks" müsse der Personalstand "angepasst" werden, teilte der Konzern mit. Die Mitarbeiter seien am Mittwoch informiert worden.

Die Maßnahmen seien mit den Arbeitnehmervertretern abgestimmt worden und sollen in erster Linie über natürliche Fluktuation abgefedert werden. Darüber hinaus setze das Unternehmen auf sozialverträgliche Lösungen im Rahmen der bestehenden Swarovski-Arbeitsstiftung.

Investitionen in Standort Wattens

Das Unternehmen gab gleichzeitig ein "klares Bekenntnis" zum Standort Wattens ab. Swarovski stehe fest zu Wattens als "wichtigsten Produktionsstandort und Zentrum für Innovation". In den nächsten drei Jahren seien mit mehr als 90 Millionen Euro "massive Investitionen" vorgesehen. Die Innovations- und Technologiekompetenz soll in Wattens konzentriert werden.

Zweistellige Umsatzzuwächse

Gleichzeitig mit der Ankündigung des Personalabbaus gab Swarovski bekannt, dass der Kristallbereich heuer zweistellige Umsatzzuwächse verzeichne. Der Konzern sprach zudem von einer Fortsetzung der "Neuausrichtung". Im Zuge des strategischen Umbaus des Komponentengeschäfts solle künftig verstärkt in kundennahe Dienstleistungen, Innovation und Neugeschäfte investiert werden.

Die Tiroler Landesregierung hat am Mittwoch mit "großem Bedauern" auf den Stellenabbau bei Swarovski reagiert. LH Günther Platter ( ÖVP) sicherte den Betroffenen die Unterstützung des Landes zu. Neben einer Arbeitsstiftung sollen alle Möglichkeiten der Arbeitnehmerförderung ausgeschöpft werden, hieß es. Den Betroffenen soll laut Platter "rasch und unbürokratisch" geholfen werden. Keine einziger Arbeitnehmer soll auf der Strecke bleiben, betonte Platter.

Arbeitslandesrat Johannes Tratter ( ÖVP) wertete den Stellenabbau als "schweren Schlag" für die betroffenen Mitarbeiter und verwies auf das Instrument der Arbeitsstiftung. In der bereits bestehenden Unternehmensstiftung stünden sofort bereits ausfinanzierte Plätze zur Verfügung. Sollten diese nicht ausreichen, stellt Tratter die Unterstützung des Landes für eine Ausweitung dieser Stiftung in Aussicht.

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