Reiche Araber und Russen treiben Wohnungspreise an

Innenansicht eines Rohbaus mit großen Dachfenstern und Blick auf die Stadt.
Luxusimmobilien: Die Preisanstiege schlagen auch auf den restlichen Wohnungsmarkt in Wien durch.

Wiens Luxusimmobilien sind gefragt - am stärksten von Superreichen aus Russland und anderen GUS-Staaten, gefolgt von Deutschland und Saudi-Arabien. Bis 2023 rechnet der britische Vermögensberater Knight Frank mit 483 Superreichen in Wien, das wäre ein Anstieg von 26 Prozent. Als "superreich" gelten Multimillionäre, die mehr als 30 Millionen Dollar (22,1 Millionen Euro) auf der hohen Kante haben. Wien gehört neben Barcelona zu den kleineren Metropolen, für die Knight Frank das stärkste Wachstum bei Superreichen erwartet.

Eine Grafik zeigt Käufer von Luxusimmobilien in Europa nach Stadt, Vermögen und ausländischem Besitz.
Entsprechend dürften die Preise für Luxusimmobilien in Wien weiter zulegen. Im ersten Quartal 2014 verzeichnete Knight Frank ein Plus von rund fünf Prozent, nur getoppt von London und Dublin.

Die Preisanstiege schlagen auch auf den restlichen Wohnungsmarkt durch, wobei in Wien die Preise für Nobelwohnungen laut Knight Frank schon noch stärker anziehen. Im Gegensatz zu London, Moskau und Zürich etwa.

Überbewertet, aber noch keine Blasengefahr

Dabei sieht die Oesterreichische Nationalbank die Preise von Wiener Wohnimmobilien aktuell bereits um 22 Prozent überbewertet. Seit 2005 hat sich der von der OeNB und TU Wien erhobene Wohnimmobilienpreisindex für Wien verdoppelt und für Österreich ohne die Bundeshauptstadt um mehr als ein Drittel erhöht.

Die Immobilien-Überbewertung in Wien sei hoch, aber vergleichbar mit anderen europäischen Großstädten, sagte OeNB-Chefökonomin Doris Ritzberger-Grünwald. Österreichweit gebe es kein Überwertungsproblem. Im ersten Quartal verteuerten sich Wiener Wohnimmobilien im Schnitt um 8,1 Prozent nach 11,4 Prozent im Vorjahresquartal; außerhalb der Bundeshauptstadt lag der Preisanstieg bei 2,2 Prozent nach 1,9 Prozent im ersten Quartal 2013.

Laut OeNB würden starke Preisanstiege nicht zwingend auf eine Preisblase hinweisen. Entscheidend sei, inwieweit die Preisanstiege durch Fundamentalfaktoren (unter anderem demografische Entwicklungen, Wohlstandsniveau, Verfügbarkeit von Grund und Boden, erwartete Mieterträge aus Mieten) gerechtfertigt seien. Erst wenn die Immobilienpreise über längere Zeit erheblich von den fundamental gerechtfertigten Preisen abweichen würden, könne von einer Blase gesprochen werden.

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