Ferrero will noch internationaler werden

Eine Hand hält eine Praline von Ferrero Rocher.
Neues Produktionswerk in China wird im Herbst eingeweiht - Expansion nach Asien und Lateinamerika vorgesehen.

Nach dem Tod des italienischen Schokoladenkönigs Michele Ferrero im Februar will der italienische Süßwarenkonzern Ferrero noch internationaler werden. Im kommenden Herbst soll 400 Kilometer von Shanghai entfernt ein neues Produktionswerk eingeweiht werden, mit dem Ferrero den asiatischen Markt beliefern will, berichtete die Mailänder Wirtschaftszeitung Sole 24 Ore.

300 Personen soll das neue Produktionswerk beschäftigen, in das der italienische Konzern 100 Millionen Euro investiert. Damit wird die Zahl der Ferrero-Standorte auf 21 wachsen, berichtete das Blatt. Zuletzt waren Produktionswerke in der Türkei und Mexiko eingeweiht worden. Ferrero exportiert Produkte im Wert von 780 Mio. Euro.

Kein Börsengang

Die Verantwortung für den Familienkonzern, der als Musterbeispiel des italienischen Kapitalismus gilt, lastet auf den Schultern von CEO Giovanni Ferrero, der die Führung des Unternehmens nach dem Tods seines Bruders Pietro bei einem Unfall in Südafrika vor drei Jahren übernommen hat. Unter seiner Regie soll Ferrero jetzt noch internationaler werden und neue Märkte in Asien und in Lateinamerika erschließen. Auch die Eigenproduktion von Rohstoffen sei geplant. Ein Börsengang sei indes kein Thema: "Börsennotierte Unternehmen werden von Managern geführt, die kurzfristig hohe Gewinne sehen wollen", meinte Verwaltungsratschef Francesco Paolo Fulci.

In Österreich ist Ferrero mit einer eigenen Niederlassung in Innsbruck präsent. Drei Millionen Haushalte konsumieren in Österreich jährlich Ferrero-Produkte wie Mon Cheri, Ferrero Rocher, Kinder-Milchschnitten und das Zugpferd Nutella.

Mit über 34.000 Mitarbeitern ist das italienische Unternehmen in 53 Ländern vertreten und verfügt über 20 Produktionsstätten sowie über neun landwirtschaftliche Betriebe. Nutella allein generiert einen Umsatz von 1,7 Mrd. Euro und macht rund 16 Prozent des jährlichen Gesamtumsatzes von Ferrero von mehr als 8 Mrd. Euro aus.

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