Studie: Öfter in den Krankenstand, dafür kürzer

Arbeitnehmer in Österreich gehen öfter in den Krankenstand als früher, aber weniger lang. Das zeigen Untersuchungen des Instituts für Wirtschaftsforschung (WIFO) und der Statistik Austria. Vor 30 Jahren lag die Krankenstandsdauer noch bei im Schnitt 17 Tagen, jetzt nur mehr bei 13, also fast eine Arbeitswoche kürzer.
Das liege auch daran, sagte Thomas Leoni vom WIFO im Ö1-Morgenjournal, dass Arbeitgeber oft schon nach einem Tag eine Krankschreibung verlangen und Ärzte diese weniger großzügig ausstellen würden. Die Zahl der Kurzkrankenstände habe sich so seit den 90er Jahren verdoppelt. Allerdings, so Leoni, machen diese nur sieben Prozent am Anteil aller Krankenstände aus.
Deutlich zurückgegangen in den letzten 30 Jahren, vor allem in der Industrie und am Bau, sind die Zahl der Langfristkrankenstände. Das liege zum Teil daran, dass viele gefährliche Tätigkeiten ausgelagert wurden, zum Teil auch an erhöhter Arbeitsplatzsicherheit.
Frauen holen punkto Krankenstände im negativen Sinn auf: Dies sei vor allem darauf zurückzuführen, dass sie öfter in belastenden Berufen im Sozial- oder Pflegebereich arbeiten. In diesen Bereichen muss schwer gehoben werden, was vielfach zu Rückenbeschwerden führt.
Fähige Vorgesetzte halten fit
Was die Krankenstände in jedem Fall verringert, ist ein angenehmes Arbeitsklima, sagt Leoni. Besonders wichtig sei eine gute Beziehung zu Vorgesetzen, wie auch eine aktuelle EU-Studie belegt: Ist die Zufriedenheit mit dem Führungspersonal hoch, verringert das die Krankenstandsdauer im Schnitt um zweieinhalb Tage im Jahr.
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